Erschienen in:
18.02.2020 | Endoprothetik | Leitthema
Herausforderungen der Fast-Track-Endoprothetik in Deutschland
verfasst von:
Prof. Dr. habil. U. Nöth, MHBA, L. Rackwitz, M. Clarius
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Während sich in vielen Ländern Europas und den USA die Fast-Track-Endoprothetik bereits flächendeckend etabliert hat, tut man sich in Deutschland noch immer schwer damit, entsprechende Programme einzuführen. Die Gründe hierfür sind vielfältig.
Gründe
Im organisatorischen und medizinischen Bereich stehen die Angst vor Veränderungen, das Festhalten an alten Traditionen und Restriktionen, die geringe Bereitwilligkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit sowie die fehlende Bereitschaft, eine externe Prozessanalyse für die Umsetzung einzusetzen, im Vordergrund. Systembedingt erschwert vor allem das DRG-System mit kontinuierlichen Abwertungen der Fallpauschalen im Bereich der primären Hüft- und Knieendoprothetik, wie auch im Jahr 2020, die Umsetzung. Verständlich sind die daraus resultierenden Ängste und Bedenken, dass eine zusätzliche Reduktion der Verweildauer durch Fast-Track-Programme zu einer immer weiteren Reduktion der DRG-Erlöse führt. Zudem hemmt die in Deutschland vorhandene Trennung des ambulanten vom stationären Sektor und die Sonderstellung der stationären Rehabilitation die Einführung von Fast-Track-Programmen.
Lösungen
Ein gut durchdachtes Change-Management ist Grundvorraussetzung für die erfolgreiche Etablierung eines Fast-Track-Programmes. Perspektivisch ist ein Umdenken zu sektorübergreifenden integrierten Versorgungsstrategien für die Implantation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenkes, inklusive der erforderlichen Rehabilitationsmaßnahmen, zu fordern.