Erschienen in:
01.08.2013 | Leitthema
Osteochondrale Läsionen des Ellenbogens
Aktuelle Behandlungskonzepte
verfasst von:
PD Dr. S. Vogt, J.E. Plath, A. Lenich, A.B. Imhoff
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 3/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Einleitung
Die Ätiopathogenese der osteochondralen Läsion (OCL) ist bis heute nicht abschließend geklärt und vermutlich multifaktoriell. Am Ellenbogengelenk wird in erster Linie eine mikrotraumatische Genese durch repetitive Belastung in Wurfsportarten angenommen. Abzugrenzen von der OCL ist der M. Panner. Die Symptome beider Erkrankungen sind oft ähnlich. Betroffene Patienten klagen häufig über belastungsabhängige Schmerzen im Sport und über Bewegungseinschränkungen.
Methoden
Die Diagnose und Differenzierung beider Krankheiten kann zumeist anhand der klinischen Untersuchung und Röntgenaufnahmen getroffen werden, sollte jedoch zur genaueren Klassifizierung durch eine MR-Bildgebung ergänzt werden. Eine Einteilung der OCL des Capitulums erfolgt anhand des Klassifikationssystems von Nelson und Dipaola in 4 Grade.
Therapie
Stabile osteochondrale Läsionen (OCL), v. a. in Kombination mit offenen Wachstumsfugen, werden zunächst konservativ behandelt, während instabile Läsionen eher operativ versorgt werden. Die konservative Therapie beinhaltet im Wesentlichen eine Belastungsmodifikation mit Vermeidung von Spitzenbelastung unter Erhalt der Beweglichkeit und zeigt vor dem Wachstumsabschluss gute Ergebnisse. Die Therapie des M. Panner entspricht der konservativen Therapie der osteochondralen Läsion und hat eine gute Langzeitprognose. Die operativen Behandlungsoptionen bei OCL sind zahlreich. Häufig werden das arthroskopische Débridement, die Fragmentrefixation sowie der osteochondrale Transfer angewendet. Der osteochondrale Transfer ersetzt sowohl den Knorpel- als auch den Knochendefekt und erlaubt die Rekonstruktion der Gelenkfläche mit hyalinem Knorpel.
Schlussfolgerung
Mittel- und Langzeituntersuchungen nach osteochondralem Transfer zeigen gegenüber der Fragmentresektion (Débridement) überlegene klinische wie auch radiologische Ergebnisse.