Erschienen in:
01.06.2014 | Leitthema
Extraartikuläres Weichteil-Impingement des Hüftgelenks
verfasst von:
Dr. W. Miehlke, H. Schmitt
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Einleitung
Die konservative Therapie ist der Goldstandard zur Behandlung extraartikulärer Schnapp-Phänomene, wie z. B. dem Psoasschnappen und der Coxa saltans externa. Sollte diese fehlschlagen, können operative Maßnahmen erforderlich werden. Eine Psoastenotomie oder ein Traktusrelease kommen hier in Betracht. Neben den offenen sind verschiedene arthroskopische Techniken beschrieben worden.
Therapie und Ergebnisse
Es sind 3 verschiede arthroskopische Techniken zur Psoastenotomie beschrieben: die extraartikuläre (Tenotomie auf Höhe des Trochanter minors), die transkapsuläre (Tenotomie über das periphere Kompartiment) und die zentrale Technik (Tenotomie auf Höhe des vorderen Pfannenrands bei distrahierter Hüfte). Für alle 3 Methoden werden gute Ergebnisse beschrieben. Eine Sonderform ist die mechanische Irritation der Psoassehne bei liegender Hüftprothese. Hier stellt die arthroskopische Tenotomie eine exzellente Alternative zum aufwendigen Pfannenwechsel dar, mit guten Ergebnissen und weniger Komplikationen. Ein neu beschriebenes Krankheitsbild ist das Psoas-Impingement. Dabei kommt es zu einer atypischen Labrumläsion am vorderen Pfannenrand. Therapeutisch erfolgt die arthroskopische Labrumnaht und Psoastenotomie. In der Trochanterregion können Bursektomien offen und arthroskopisch angegangen werden, ebenso ist in beiden Techniken ein Traktusrelease möglich.
Schlussfolgerung
Die arthroskopische Psoastenotomie ist eine effektive Methode zur Behandlung des konservativ nicht zu therapierenden Psoasschnappens und der mechanischen Psoasirritation nach Hüftendoprothese. Bursektomien und ein Traktusrelease bei Coxa saltans externa können offen und arthroskopisch mit ähnlichen Resultaten therapiert werden.