Erschienen in:
01.12.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Rechtsmedizinische Vorgehensweisen und Methoden der Opferidentifizierung nach Massenkatastrophen
verfasst von:
Prof. Dr. E. Lignitz, H. Strauch, M. Poetsch, V. Henn
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2005
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Zusammenfassung
Natur- und Zivilisationskatastrophen können in großem Ausmaß zur Vernichtung menschlichen Lebens führen. In beinahe regelmäßigen Abständen ereignen sich Flutwellen, Wirbelstürme, Flugzeugabstürze, Schiffsuntergänge und Eisenbahnunfälle. Die Aufklärung der Ursachen und die Identifizierung der Opfer ist weltweit ein gesellschaftlicher Anspruch, der in den meisten Fällen umgesetzt werden kann. In Deutschland übernimmt bei Großschadensereignissen/Massenkatastrophen die Identifizierungskommission (IDKO) des Bundeskriminalamtes die organisatorische Führung, ggf. auch Landeskatastrophenkommissionen. Die Rechtsmedizin ist immer nur ein integrierter Teil innerhalb der Kommission.
Neben einem Überblick über mögliche Arten von Katastrophen mit Beispielen stellt der Artikel die wesentlichen rechtsmedizinischen Identifikationsmethoden und den Ablauf der Bearbeitung im Schadensfall vor. Dazu gehören Beschreibung von Kleidung, Dokumenten oder Wertgegenständen der Opfer, Fingerabdrücke oder andere körperliche Identifizierungsmerkmale, Röntgenbilder, DNA-Analyse oder odontologische Untersuchungen. Vergleichsmaterialien aller Art werden vorgestellt. Die Notwendigkeit einer guten Organisation (und evtl. eines Trainings für den Einsatz bei einer Massenkatastrophe) und die vorurteilsfreie Durchführung aller notwendigen Methoden wird betont. Die Identifizierung wenigstens eines Großteils der Opfer kann nur gelingen, wenn Methodik und Logistik gleichermaßen beherrscht werden.