Erschienen in:
01.04.2011 | Leitthema
Zwei Fälle von Dreifachsuiziden mithilfe von Holzkohle
Auffällige Duplizität zweier Mehrfachsuizide
verfasst von:
Dr. M. Jübner, D. Hatz, J. Lyness, J. Röhrich, T. Riepert, M.A. Rothschild
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Innerhalb von 5 Wochen ereigneten sich in 2 benachbarten Bundesländern 2 jeweils gemeinschaftlich verübte Suizide, bei denen jeweils 3 junge Männer in einem abgedichteten Raum unter Abbrennen von Holzkohle letale Kohlenmonoxidintoxikationen erlitten. Fall 1: Die Leichen von 3 20-Jährigen lagen in einem mit Paketklebeband abgedichteten Raum einer Wohnung. In dem Raum stand ein mit Holzkohleasche gefüllter Ascheeimer. Toxikologie im Leichenblut: Carboxyhämoglobinkonzentrationen zwischen 69 und 78% bei Blutalkoholkonzentrationen zwischen 0,74 und 0,86‰. Fall 2: Die fäulnisveränderten Leichen von 3 Männern (20, 23 und 25 Jahre alt) lagen in einem gleichfalls mit Klebeband abgedichteten Raum einer Wohnung. Im Raum fanden sich 2 Rundgrills und ein Ascheeimer mit Holzkohlenasche. Toxikologie im Leichenblut: Carboxyhämoglobinkonzentrationen zwischen 36 und 55% bei Blutalkoholkonzentrationen zwischen 0,5 und 1,5‰. Zusätzlich wiesen 2 Leichen Tetrahydrocannabinol und Tetrahydrocannabinolsäure im Blut auf.