Erschienen in:
01.02.2012 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Visualisierung latenter Blutspuren
verfasst von:
Dr. S.N. Kunz, J. Adamec, T. Gilg, C. Kaiser, O. Peschel, M.M. Schulz
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Erfassung und Interpretation latenter Blutspuren sind wichtige Bestandteile der Blutspurenverteilungsanalyse. Die Suche nach bei Normalbeleuchtung nichtsichtbaren Blutspuren mithilfe spezieller Beleuchtungstechniken, der Luminolsprühmethode und chemischer Kontrastverstärkung durch Leukokristallviolett (LCV) ermöglicht den differenzierten Nachweis von Blutspuren und Reinigungsmaßnahmen, die dem Gutachter initial nicht zugänglich waren. Forensische Lichtquellen sind in der Lage, Licht unterschiedlicher Wellenlänge zu emittieren und so unsichtbare Spuren dem menschlichen Auge zugänglich zu machen. Luminol ist ein Substanzgemisch, das bei Kontakt mit Blut eine blaue Chemilumineszenz erzeugt und so die latente Blutspur kurzzeitig zum Vorschein bringt. Chemische Kontrastverstärker wie LCV weisen durch katalytische Farbreaktionen den Hämanteil des Hämoglobins nach und machen latente Blutspuren dem Gutachter bleibend zugänglich. Die systematische Analyse primär sichtbarer und latenter Blutspuren, einhergehend mit einer standardisierten Dokumentation, ist für die Rekonstruktion von Geschehensabläufen essenziell und dient als wesentliche Hilfe bei der Differenzierung zwischen Unfall, Tötungsdelikt und Suizid.