Erschienen in:
10.06.2016 | Intoxikationen | Kasuistiken
Krampfanfall nach Fehlgebrauch von Tramadol
verfasst von:
G. Schmitt, Prof. Dr. G. Skopp
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein Krampfanfall nach nichtbestimmungsgemäßer Einnahme von Tramadol ist ein sehr seltenes Ereignis.
Ziel der Arbeit
Es wird über einen Verkehrsunfall infolge eines durch Zeugen belegten, nur kurze Zeit andauernden, tonisch-klonischen Anfalls berichtet.
Material und Methoden
Die Blutserumanalyse des Verunfallten ergab Konzentrationen an Tramadol und O‑Desmethyltramadol von 2780 resp. 746 ng/ml. Weitere Substanzen konnten nicht nachgewiesen werden.
Ergebnisse
Obwohl Tramadol zu den am häufigsten eingesetzten, stärker wirksamen Analgetika zählt, sind die Mechanismen, die einen Krampfanfall auslösen, nicht eindeutig geklärt. Das Risiko scheint mit steigender Dosis und Einnahmedauer zu wachsen, ohne mit der Konzentration im Blut zu korrelieren. Über die Häufigkeit des Auftretens liegen nur unzureichende Daten vor.
Schlussfolgerung
Der Krampfanfall im vorliegenden Fall konnte nur durch die sorgfältige Beschreibung Dritter belegt werden.