Erschienen in:
01.07.2005 | Übersicht
Entstehung und Verlauf der Panikstörung
Neurobiologische, verhaltenstherapeutische und psychodynamische Modelle
verfasst von:
Prof. Manfred E. Beutel, Sylvia Dietrich, Jörg Wiltink
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Das Konzept der Panikstörung ging ursprünglich auf neurobiologische Modellvorstellungen zurück, die rasch von verhaltenstherapeutischen Ansätzen aufgegriffen und differenziert wurden, während die Rezeption durch psychoanalytische Ansätze zurückhaltend erfolgte. In dieser Übersicht werden aktuelle neurobiologische, verhaltenstherapeutische und psychodynamische Modelle dargestellt. Neurobiologische Ansätze beschreiben die zentrale und periphere Fehlsteuerung des Stresshormonsystems. Verhaltenstherapeutische Modelle erklären die Aufrechterhaltung der Störung durch konditionierte Furchtreaktionen, Fehlinterpretation körperlicher Sensationen bzw. dispositionale Angstsensitivität. Neuere psychodynamische Konzepte beschreiben mangelnde Toleranz für intensive Affekte und Trennungserfahrungen aufgrund unsicherer Objektbeziehungsrepäsentanzen als Ursachenfaktoren für Panik. Sie schaffen damit Verbindungen zu tierexperimentellen und neurobiologischen Studien, die die Bedeutung vorzeitiger Trennungserfahrungen für lebenslang erhöhte Stressreagibilität und Furchtsamkeit herausgearbeitet haben. Neurobiologische, verhaltenstherapeutische und psychodynamische Ansätze ergänzen sich beim Verständnis dieses heterogenen Krankheitsbildes.