Interkulturelle Trainings für die psychosoziale Versorgung

Die psychosoziale Versorgung für Patienten mit Migrationshintergrund ist mit hohen Zugangsbarrieren verbunden. Auch für Professionelle in der psychosozialen Versorgung stellt die Behandlung von Patienten mit Migrationshintergrund mitunter eine große Herausforderung dar. Als einen Baustein zur Überwindung wahrgenommener kultureller Behandlungsbarrieren dienen Trainings zur Erhöhung der interkulturellen Kompetenz. Darunter werden neben der Erweiterung des Wissensstands v. a. die Bereitschaft und der Prozess der Auseinandersetzung mit dem eigenen sowie mit fremden kulturellen Orientierungssystemen verstanden. International ist eine hinreichende Wirksamkeit interkultureller Trainings nachgewiesen. Für den deutschsprachigen Raum fehlen jedoch bislang Evaluationsstudien. Auch existieren bislang keine Richtlinien oder Qualitätskriterien, an denen sich Anbieter solcher Trainingsmaßnahmen für Mitarbeiter psychosozialer Einrichtungen orientieren können. Psychometrisch überprüfte Messinstrumente zur Erfassung des Grads der interkulturellen Kompetenz existieren kaum. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über das Konzept der interkulturellen Kompetenz, zur Wirksamkeit dieser Maßnahmen und einen Ausblick über zukünftige Entwicklungsschritte.