Erschienen in:
01.03.2015 | Originalien
Wen(n) das Schicksal schlägt
Anthropologische und therapeutische Zugänge
verfasst von:
Prof. Dr. med. Eckhard Frick
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Schicksal ist ein Gegenbegriff zu evidenzbasierter Medizin und Psychotherapie. Der Begriff taucht in Situationen auf, in denen unsere Erklärungs- und Kontrollmöglichkeiten an Grenzen stoßen. Sowohl Patienten als auch Therapeuten geraten in einen Zustand der Verunsicherung, der sich auf die therapeutische Kompetenz und die Coping-Ressourcen lähmend auswirkt. Dieser negative Effekt des Schicksals verstärkt sich durch die fehlende Reflexion des zugrunde liegenden Konzepts in der Therapie und in der Selbstsorge der Therapeuten. Therapeutische Resilienz hat nicht die (Wieder-)Herstellung der Macht über das Schicksal zum Ziel, sondern die Anerkennung der eigenen Verwundbarkeit, die mit jeglichem therapeutischen Handeln verbunden ist.