Erschienen in:
01.11.2015 | Schwerpunkt: Körperbild und Körperbildstörung - Originalien
Körperbild und Körperschmuck
Körperbild und Körperzufriedenheit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Tattoos und Piercings
verfasst von:
Antonia Appel, Dirk Hofmeister, Elmar Brähler, Ada Borkenhagen
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten 2 Jahrzehnten ist die Prävalenz von Tattoos und Piercings besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stetig gestiegen.
Ziel der Arbeit
Die Auswirkungen von Tattoos und Piercings auf Körperbild und Körperzufriedenheit sollten erfasst werden.
Material und Methode
Es wurden 218 Medizinstudierende und 445 Schüler im Alter von 12 bis 40 Jahren nach Tattoos, Piercings und Körperstylingpraktiken befragt und die Ergebnisse mit den Prävalenzen früherer Studien verglichen. Die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper und der körperlichen Attraktivität sowie die Affinität zu Schönheitsoperationen wurden erfasst.
Ergebnisse
Die Beliebtheit von Piercings (20 %) und Tattoos (9 %) bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist ungebrochen, wobei signifikant mehr Frauen ein Piercing tragen. Das Vorhandensein von Tattoos und Piercings korreliert positiv miteinander, mit anderen Formen des Körperstylings und mit dem Wunsch nach einer Schönheitsoperation. Tätowierte und Gepiercte sind mit ihrem Aussehen zufriedener und finden sich attraktiver bei allgemein höherer Wertschätzung des körperlichen Aussehens.
Schlussfolgerung
Tattoos und Piercings beeinflussen die Körperzufriedenheit positiv, gehen jedoch mit einer stärkeren Selbstobjektivierung einher, die auch die Inanspruchnahme anderer invasiver Körpermodifikationen begünstigt.