Erschienen in:
01.07.2009 | Schwerpunkt: Pathologie des Endometriums
Moderne Konzepte in der Behandlung des Endometriumkarzinoms
verfasst von:
Prof. Dr. G. Emons, M. Hellriegel, T. Hawighorst
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Das Endometriumkarzinom wird meist im frühen Stadium symptomatisch und hat eine günstige Prognose. Die traditionelle Therapie bestand in der abdominalen Hysterektomie mit beidseitiger Adnexexstirpation. Hiermit werden die frühen, gut differenzierten Stadien (endometrioid, pT1a, pT1b; G1, G2) wahrscheinlich gut therapiert. Bei höheren Stadien, höherem Grading und vor allem bei den Typ-II-Karzinomen (serös, klarzellig) ist diese Therapie inadäquat. Der Nutzen einer systematischen pelvinen und paraaortalen Lymphonodektomie in dieser Situation muss jedoch prospektiv evaluiert werden. Eine perkutane Strahlentherapie des Beckens verbessert im Stadium I und II zwar die lokale Kontrolle, hat aber keinen positiven Effekt auf das Überleben. Eine vergleichbare Verbesserung der lokalen Kontrolle wird, bei erheblich weniger Nebenwirkungen, auch durch eine Brachytherapie der Scheide erreicht. Eine adjuvante Chemotherapie ist beim Endometriumkarzinom wahrscheinlich wirksam. Der Einsatz einer alleinigen adjuvanten Chemotherapie oder die Kombination mit Brachy- und/oder Teletherapie muss prospektiv evaluiert werden.