Erschienen in:
01.11.2011 | Hauptreferate
Obduktion als Instrument der Qualitätssicherung – Leipzig
verfasst von:
Dr. T. Gradistanac, C. Wittekind
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2011
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Zusammenfassung
Die Obduktionszahlen sind weltweit rückläufig, obwohl die Obduktion als wichtiges Instrument des Qualitätsmanagements dient. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Herzchirurgie im Herzzentrum Leipzig wurden klinische und bei Obduktion gesicherte Diagnosen verglichen. Zwischen 2000 und 2003 wurden 468 Patienten obduziert. Daten der klinischen und postmortalen Untersuchung wurden prospektiv hinsichtlich der Todesursache, Begleiterkrankungen und postoperativen Komplikationen analysiert. Diskrepanzen zwischen den klinischen und den durch die Obduktion gesicherten Todesursachen wurden in 23,1% der Fälle nachgewiesen. Bei 99,1% der Patienten bestanden Begleiterkrankungen (z. B. Herzhypertrophie, Lungenembolie, Schlaganfall), 57,6% waren prämortal unbekannt, 19,2% hinsichtlich der chirurgischen Therapie relevant. Die Obduktion ist die letzte und umfassendste körperliche Untersuchung. Sie ist Grundlage der Ausbildung von Pathologen in der Interpretation zusammenhängender Diagnosen. Somit ist es Aufgabe der Pathologen, das Verständnis für die Obduktion unter den klinischen Kollegen durch enge Zusammenarbeit zu verstärken. Durch entsprechende Kommunikation kann die Obduktion ein effektives praxisrelevantes Ergebnis liefern.