Erschienen in:
01.11.2011 | Hauptreferate
Vorläuferläsionen pankreatobiliärer Karzinome
verfasst von:
Prof. Dr. B. Sipos, T. Henopp
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2011
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Zusammenfassung
Die Vorläuferläsionen der pankreatobiliären Karzinome sind entweder zystisch oder flach. Zu den zystischen Vorläufern des Pankreaskarzinoms gehören die muzinös zystische Neoplasie und die intraduktal papillär muzinöse Neoplasie (IPMN). Das Gegenstück im Gallengang stellt die intraduktal papilläre Neoplasie (IPN) dar. In den zystischen Vorläuferläsionen ist eine Adenom-Karzinom-Sequenz erkennbar, welche meistens auf dem Boden 4 histogenetisch unterschiedlicher Zelltypen entsteht: pankreatobiliär, onkozytär, intestinal und gastrisch. Diese Subtypen der IPMN/IPN sind morphologisch und immunhistochemisch gut charakterisiert und haben eine klinische Relevanz durch ihre unterschiedliche Prognose: Der gastrische Subtyp hat die beste Prognose, gefolgt vom intestinalen und onkozytären Typ, die schlechteste Prognose weist der pankreatobiliäre Typ auf. Die pankreatische intraepitheliale Neoplasie (PanIN) und die biliäre intraepitheliale Neoplasie (BilIN) repräsentieren die flachen Vorläuferläsionen. Die PanIN sind morphologisch und molekularbiologisch gut charakterisiert. PanIN mit lobulozentrischer Atrophie wurde vor Kurzem als eine weitere potenzielle Vorläuferläsion des Pankreaskarzinoms beschrieben. Die BilIN sind morphologisch gut definiert, allerdings sind die zugrunde liegenden molekularen Veränderungen nur wenig erforscht.