Erschienen in:
01.11.2011 | Hauptreferate
Was ist neu?
Die WHO-Klassifikation 2010 für Tumoren des Pankreas
verfasst von:
Prof. Dr. J. Lüttges
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Sonderheft 2/2011
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Zusammenfassung
Die neue WHO Klassifikation der Tumoren des Pankreas berücksichtigt abweichend von allen anderen voraufgegangenen Editionen nun sinnvollerweise die exokrinen und neuroendokrinen Tumoren in einem WHO-Band. Nach wie vor ist das duktale Adenokarzinom das häufigste und klinisch am meisten relevante Malignom. Seine Untergruppen und Varianten werden ausführlich dargestellt, ebenso wie gemischte Karzinome. Weitere Tumoren vom duktalen Phänotyp (muzinös zystische Neoplasie, MZN, und intraduktal papillär muzinöse Neoplasie, IPMN) werden konsequent als Neoplasie gelistet mit unterschiedlichem Dysplasiegrad bis hin zum invasiven Karzinom. Eine neue Subgruppe der IPNM, die intraduktale tubulopapilläre Neoplasie (ITPN) wird charakterisiert. Seröse und azinäre Tumoren werden als Neoplasien klassifiziert mit unterschiedlichem Dysplasiegrad. Die solid-pseudopapilläre Neoplasie gilt grundsätzlich als maligne Neubildung („low grade“), da sie prinzipiell metastasierungsfähig ist. Die neuroendokrinen Neoplasien werden unterschieden in neuroendokrine Tumoren (NET) G1 und G2 und neuroendokrine Karzinome (NEC) mit hohem malignem Potenzial. Syndromale NET sind gelistet nach ihrem Hormonexpressionsmuster. Auf die Probleme im Staging bei Anwendung des TNM-Systems bzw. der AJCC/UICC-Klassifikation (American Joint Committee on Cancer/Union Internationale Contre le Cancer), die gleichermaßen für endokrine und exokrine Tumoren gilt, wird hingewiesen.