Erschienen in:
01.09.2013 | Schwerpunkt
Die neue WHO-Klassifikation und aktuelle Ergebnisse in der Weichteiltumorpathologie
verfasst von:
Prof. Dr. I. Petersen
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 5/2013
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Zusammenfassung
Die neue WHO-Klassifikation, die Anfang des Jahres in Buchform publiziert wurde, beinhaltet eine umfassende Darstellung der Weichteiltumoren. Einerseits wurden Veränderungen bei der Zuordnung bekannter Entitäten vorgenommen, so werden die undifferenzierten Sarkome jetzt in einer eigenen Gruppe zusammengefasst und nicht mehr den sog. fibrohistozytischen Tumoren zugerechnet. Andererseits wurden Tumorgruppen und Entitäten wie die Nervenscheidentumoren und die gastrointestinalen Stromatumoren aufgenommen, die bisher den Klassifikationen anderer Organsysteme zugeordnet waren. Diese Entwicklung ist sinnvoll für die praktische Arbeit der Pathologen, da nun die meisten relevanten Weichteiltumorentitäten in einem Buch zusammengefasst und auffindbar sind. Sie ist zudem den enormen Erkenntnisgewinnen in der Genetik und Zellbiologie der Weichteiltumoren geschuldet. Diese rapiden Fortschritte spiegeln sich in der Tatsache wider, dass es nach der Publikation der Klassifikation wichtige neue Erkenntnisse gegeben hat. Sie beziehen sich einerseits auf die Identifizierung einer rekurrenten Genfusion, NAB2-STAT6, beim solitären fibrösen Tumor, und andererseits auf den Nachweis häufiger Mutationen im Promoter des hTERT-Gens beim malignen Melanom. In dieser Arbeit werden einige dieser Neuerungen und praxisrelevante Aspekte der Weichteiltumorpathologie vorgestellt.