Erschienen in:
01.02.2016 | Originalien
Zervixkarzinome in Mecklenburg-Vorpommern
Tumorstadium, histologischer Tumortyp, Alter und Screeningteilnahme von 985 Patientinnen
verfasst von:
Dr. K. Marquardt, M. Stubbe, U. Broschewitz
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Hinblick auf die Diskussion um ein primäres HPV-Screening (humanes Papillomvirus) ist es notwendig, aktuelle und zuverlässige Daten aus dem derzeitigen zytologiebasierten Früherkennungsprogramm zu bewerten.
Methoden
Seit 2004 werden alle Zervixkarzinome in Mecklenburg-Vorpommern an die gemeinsame Qualitätssicherungskommission von Ärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung gemeldet und durch die Daten der klinischen Krebsregister ergänzt. Die Screeningteilnahme der Patientinnen, ihr Alter, das Tumorstadium und der histologische Tumortyp wurden ausgewertet.
Ergebnisse
Von 985 Frauen mit invasivem Zervixkarzinom der Jahre 2004 bis 2013 hatten 573 Patientinnen (58 %) innerhalb der letzten 5 Jahre nicht am Screening teilgenommen, 312 (32 %) waren mindestens einmal, aber nicht jährlich untersucht worden, und 100 Patientinnen (10 %) erkrankten trotz jährlicher Teilnahme. Bei Frauen ohne Screening wurden zu 85 % Tumorstadien ≥ T1b diagnostiziert. Bei Patientinnen nach jährlicher bzw. unregelmäßiger Untersuchung fanden sich in 53 bzw. 38 % mikroinvasive Karzinome. Die Erkrankungsrate war bei Frauen im Alter von 40 bis 54 Jahren am höchsten. Plattenepithelkarzinome dominierten, Adenokarzinome wurden in 17 % der Fälle gefunden und zeigten im Untersuchungszeitraum eine steigende Tendenz.
Schlussfolgerung
Die meisten und die fortgeschrittenen Karzinome treten bei Nichtteilnehmerinnen am Screening auf.