Erschienen in:
01.06.2003 | Originalien
Zerebrovaskuläre Ereignisse
Risiken der zervikalen Manipulationsbehandlung im Licht neuerer Erkenntnisse - ein Überblick
verfasst von:
Ph.D. A. L. Rosner
Erschienen in:
Manuelle Medizin
|
Ausgabe 3/2003
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Zusammenfassung
Vieles deutet auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Anomalien der arteriellen Gefäßstruktur und zerebrovaskulären Ereignissen hin, wobei erhöhte Homozysteinspiegel eine besondere Rolle spielen. Bezogen auf die zervikale Manipulationsbehandlung lassen die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit darauf schließen, dass die Fragilität der arteriellen Gefäßwand im zerebrovaskulären Stromgebiet als Hauptursache arterieller Dissektionen anzusehen und weitaus bedeutender ist als irgendein durch die Manöver des behandelnden Therapeuten ausgelöste Trauma.
Das aktuelle Risiko zerebrovaskulärer Ereignisse, die in einem direkten Zusammenhang mit einer spinalen Manipulationsbehandlung stehen, ist verglichen mit den Risiken des alltäglichen Lebens bzw. den Risiken, die von der Allgemeinheit bei medizinischen Behandlungen akzeptiert werden, als gering einzuschätzen. Die Verbreitung von Risikoschätzungen in Verbindung mit einer chiropraktischen Therapie ohne Daten, welche dies eindeutig belegen, ist für die Bevölkerung sicherlich nicht dienlich, sondern eher schädlich. Mit der Bestimmung des Homozysteinspiegels steht eine klinische Methode zur Verfügung, die das aktuelle Risiko zerebrovaskulärer Ereignisse weiter reduzieren könnte. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheint die Bestimmung des Homozysteinspiegels die überzeugendste Methode zur Klassifikation von Patienten zu sein, die das höchste Risiko für ein zerebrovaskuläres Ereignis bei alltäglichen Tätigkeiten bzw. bei einer zervikalen Manipulationsbehandlung aufweisen.