Erschienen in:
08.12.2016 | Manuelle Medizin | Übersichten
Ärztliche Zusatzweiterbildung „Manuelle Medizin/Chirotherapie“ unter besonderer Beachtung des motorischen Lernens
verfasst von:
Prof. L. Beyer, J. Nisser, G. Harke, D. Loudovici-Krug
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Um der Entwicklung der manuellen Medizin (MM) Rechnung zu tragen, wurde um die Jahrtausendwende eine Erweiterung des entsprechenden Curriculums vorgeschlagen. So konnte die Weiterbildung von wissenschaftlichen Erkenntnisse und klinischen Erfahrungen profitieren. Der organisatorische und inhaltliche Aufbau ist in Deutschland nicht an universitäre Einrichtungen gebunden. Die Weiterbildung erfolgt über dafür qualifizierte und von den Landesärztekammern anerkannte Weiterbildungsseminare.
Rahmenbedingungen und motorisches Lernen
Laut Kursbuch der Bundesärztekammern ist für die MM ein Nachweis von 320 h erforderlich. Für die Weiterbildung haben die Landesärztekammern Regeln vorgeben, die sich auf die Unterrichtsvoraussetzungen, die Kursgestaltung und die Kursinhalte beziehen. Der Unterricht besteht aus theoretischen Vorträgen, praktischen Demonstrationen und übenden Sitzungen. Besonderes Gewicht wird auf die praktische Unterweisung in den manuellen Untersuchungs- und Behandlungstechniken gelegt. Diese werden nicht nur demonstriert, sondern auch während des Übens ständig kontrolliert. Das Erlernen der Techniken geht mit einer Verbesserung haptischer, palpatorischer und feinmotorischer Fertigkeiten einher. Dadurch unterscheidet sich die Weiterbildung in MM von den meisten anderen medizinischen Weiterbildungen. Die Kursgestaltung erfolgt im Einklang mit den einzelnen Phasen des motorischen Lernprozesses unter Beachtung psychologischer und neurophysiologischer Grundlagen.
Schlussfolgerung
Die gelehrten Techniken und die Gestaltung des Lernprozesses beruhen überwiegend auf kollektiver Erfahrung. Die Evidenz ist noch nicht befriedigend.