Erschienen in:
17.07.2018 | Manuelle Medizin | Übersichten
Funktionsstörungen am Bewegungssystem
Funktionelle Reagibilität als Grundlage eines optimalen Bewegungsresultats
verfasst von:
Prof. Dr. med. habil. L. Beyer, K. Niemier
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Funktionsstörungen am Bewegungssystem (BS) gehören zu den häufigsten Befunden bei Schmerzen am BS. Sie sind primär nicht immer von Strukturveränderungen abhängig, sondern bilden eigenständige Entitäten, die in Verbindung mit Einschränkungen des täglichen Lebens und Schmerz als „Funktionskrankheiten“ definiert werden können. In einem ersten Teil analysieren wir physiologische Grundlagen, die schwerpunktmäßig in der Peripherie des Bewegungssystems die Qualität des Bewegungsresultats beeinflussen. Die Betrachtungen gehen von einem kybernetischen Ansatz aus und stellen die Geschwindigkeit des Ablaufs elementarer Zyklen der Erregung im Nerv und im Muskel in den Mittelpunkt. Wir postulieren, dass das BS und die darin ablaufenden Funktionen zur schnellen und adäquaten Antwort auf sich ändernde äußere und innere Bedingungen eine hohe „funktionelle Reagibilität“ benötigen. Dieses Postulat wird auf das Zusammenwirken mehrerer parallel ablaufender Funktionen übertragen und die Hypothese aufgestellt, dass ein gestörter Funktionsablauf in einem System von den anderen beteiligten Systemen kompensiert werden muss. Diese Vorgänge sind an der Entwicklung chronischer Störungen am BS und an der Entstehung von Schmerz ursächlich beteiligt.