Erschienen in:
01.03.2004 | Leitthema
Inzisionale Astigmatismusbeeinflussung bei der Implantation von phaken 6-mm-Irisklauenintraokularlinsen
verfasst von:
PD Dr. W. Sekundo, M. Schneider, A. Tietjen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Implantation einer starren phaken 6-mm-Intraokularlinse (IOL) mit Irisklauenfixierung erfordert in der Regel einen 6,1–6,2 mm breiten Schnitt. Dieser induziert je nach Lokalisation einen unterschiedlich hohen kornealen Astigmatismus. Das Ziel dieser Studie besteht darin, den chirurgisch induzierten Astigmatismus (CIA) verschiedener Inzisionsarten und Lokalisationen zu untersuchen, um postoperativ nahezu sphärische Hornhautverhältnisse zu erreichen.
Patienten und Methode
28 Augen von 16 Patienten wurden ein Jahr nach der Linsenimplantation untersucht. 5 verschiedene Inzisionstechniken wurden je nach Ausgangsbefund verwendet. Dies waren entweder ein kornealer superiorer Schnitt ohne (8 Augen) und mit (8 Augen) einer gleichachsigen limbalen relaxierenden Inzision (LRI) im 60°-Winkel, oder ein sklerokornealer Tunnel (6 Augen). Des Weiteren wurden ein zweiinzisionaler sklerokornealer (4 Augen) oder ein rein kornealer Schnitt (2 Augen) durchgeführt. Der CIA für jede Schnittart wurde berechnet.
Ergebnisse
Der obere korneale Schnitt induzierte im Mittel 1,2 cyl dpt, eine LRI verstärkte den Effekt um eine weitere cyl dpt. Der sklerokorneale Tunnel bewirkte 0,75 cyl dpt, während die zweiinzisionale Technik mit 0,08 cyl dpt praktisch astigmatismusneutral war.
Schlussfolgerung
Die Wahl einer geeigneten Inzisionsart und –lokalisation bei der Implantation einer phaken 6-mm-IOL erlaubt eine Korrektur des vorbestehenden Astigmatismus beziehungsweise die Beibehaltung sphärischer Verhältnisse.