Erschienen in:
01.03.2005 | Leitthema
Ergebnisse der „Ocular hypertension treatment study“ (OHTS)
verfasst von:
Prof. Dr. N. Pfeiffer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Die okuläre Hypertension (OHT) ist definiert als ein über die Norm erhöhter Augeninnendruck, der ohne nachweisbare Schäden an Papille oder Gesichtsfeld auftritt. Sie gilt als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung eines primären Offenwinkelglaukoms (POWG). Die „Ocular hypertension treatment study“ (OHTS) befasst sich mit der Fragestellung, ob eine Senkung des IOD schon vor Auftreten eines Papillen- oder Gesichtsfeldschadens einen solchen verhindern kann und ob die OHT grundsätzlich behandelt werden sollte. In der randomisierten, prospektiven, nicht maskierten und nicht placebokontrollierten multizentrischen Studie wird die protektive Wirkung der prophylaktischen Augeninnendrucksenkung belegt, und die Risikofaktoren zur Entstehung eines PCOWG werden identifiziert und erklärt. Hierzu gehören zunehmendes Alter, abnehmende Hornhautdicke, eine erhöhte „Pattern standard deviation“ in der Weiß-auf-Weiß-Perimetrie und eine erhöhte vertikale oder horizontale „Cup disc ratio“. Aufgrund der großen individuellen Unterschiede in der Risikoverteilung und der sehr hohen Kosten der Behandlung einer OHT bleibt in der OHTS die Frage jedoch offen, ob okuläre Hypertension grundsätzlich behandelt werden sollte. Dies muss individuell, nach Abschätzung der Risikofaktoren des jeweiligen Patienten, entschieden werden.