Erschienen in:
01.04.2005 | Leitthema
Morbus Adamantiades-Behçet
verfasst von:
Dr. L. Krause
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Morbus Adamantiades-Behçet (MAB) ist eine chronische rezidivierende Systemvaskulitis, deren Ätiologie bis heute ungeklärt ist. Die Erstbeschreibung geht auf B. Adamantiades und H. Behçet zurück. Hauptsächlich tritt diese Erkrankung im Bereich des Mittelmeers, im mittleren und im fernen Osten auf. Die Erkrankung ist aber keinesfalls auf diese Länder beschränkt, sondern sie ist weltweit verbreitet und nimmt auch bei uns durch steigende Mobilität der Menschen stetig an Bedeutung zu. Klinisch finden sich rezidivierende orale und/oder genitale Aphthen, Arthritiden und eine Hautbeteiligung in Form von Erythema nodosum, Papulopusteln und eine superfizielle Thrombophlebitis. In bis zu 80% der Fälle tritt eine Beteiligung der Augen auf. Hierbei kommt es zu einer retinalen Vaskulitis, Optikusneuritis und häufig zu einer Uveitis. Die Augenbeteiligung kann in 20–50% der Fälle zu einer Erblindung der betroffenen Augen führen. In der Behandlung bei Augenbeteiligung stehen Steroide, Ciclosporin A und Azathioprin zur Verfügung. Neuere Medikamente wie Interferon-α oder TNF-Antikörper sind in Erprobung.