Erschienen in:
01.02.2007 | Originalien
Hochdosisbrachytherapie des malignen Aderhaut- und Ziliarkörpermelanoms mit 106Ruthenium
Eine klinisch-pathologische Studie
verfasst von:
Dr. L. M. Heindl, M. Lotter, V. Strnad, R. Sauer, G. O. H. Naumann, H. L. J. Knorr
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 2/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Studienziel war es, die multifaktoriellen Resultate nach hochdosierter 106Ruthenium- (106Ru-)Brachytherapie beim malignen Aderhaut- und Ziliarkörpermelanom darzustellen und anhand histologischer Untersuchungen zu bestätigen.
Patienten und Methoden
100 Patienten mit (zilio-)choroidalem Melanom wurden nach einer 106Ru-Hochdosisbestrahlung 5 Jahre nachbeobachtet. Lichtmikroskopisch wurden 12 sekundär enukleierte Augen mit einer unbestrahlten Kontrollgruppe verglichen.
Ergebnisse
Die lokale 5-Jahres-Tumorkontrollrate betrug 93%, die 5-Jahres-Überlebensrate 91%. Radiogene Spätkomplikationen traten als Retinopathie bei 13%, als Optikusneuropathie bei 5% und als Sekundärglaukom bei 3% der Patienten auf; 14% mussten enukleiert werden, 10% entwickelten Filiae. Histologisch zeigten die bestrahlten Melanome einen signifikant höheren Nekrose- (p=0,041), Ballonzelldegenerations- (p=0,025) und Fibrosegrad (p<0,001) als die Kontrolltumoren.
Schlussfolgerung
Die Hochdosisradiatio mit 106Ru erweist sich in der Behandlung des Aderhautmelanoms (bis zu einer Prominenz von 5,5 mm) als ein effektives Verfahren mit hoher lokaler Tumorkontrolle bei niedrigen Komplikationsraten.