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Erschienen in:
01.06.2008 | Originalien
Toxizität neuer Benetzungs- und Konservierungsmittel in vitro
Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 6/2008
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Hintergrund
Die Verwendung von Konservierungsmitteln (z. B. Benzalkoniumchlorid) in pharmazeutischen Tränenersatzmitteln induziert zytotoxische Effekte. Unlängst wurde Hydroxypropylguar (HP-Guar) als neues künstliches Tränenersatzmittel eingeführt, das als Konservierungsmittel Polyquad® (0,001%) enthält, welches nur eine gering zytotoxische Wirkung haben soll. Die Wirkung von konserviertem und unkonserviertem HP-Guar und einem Hydroxypropylmethylzelluloseprodukt (HPMC) – konserviert mit Cetrimid und unkonserviert – wurde in Zeit- und Dosiswirkungsexperimenten in einem humanen Hornhautepithelzell-Kulturmodell untersucht.
Material und Methoden
Immortalisierte humane Hornhautepithelzellen wurden in 96-Loch-Platten bei 37°C und 5% CO2 mit unterschiedlichen Konzentrationen der Testsubstanzen inkubiert. Der ATP-Gehalt wurde mit einem lumineszenzbasierten ATP-Assay, die intrazelluläre Esteraseaktivität mit einer Doppelfluoreszenzvitalfärbung (Kalzein-AM/Ethidiumhomodimer-1-Assay) und die Migration in einem Kolonie-Dispersions-Assay quantifiziert. Die Versuche wurden in Triplikaten und in Wiederholung durchgeführt. Die Signifikanz der Unterschiede wurde mit einem unverbundenen zweiseitigen t-Test bestimmt.
Ergebnisse
Konserviertes HPMC reduzierte in allen getesteten Konzentrationen den ATP-Gehalt um 100%; ohne Konservierungsmittel ergab sich nur bei unverdünntem HPMC ein toxischer Effekt, aber eine gute Esteraseaktivität. HP-Guar, konserviert und unkonserviert, zeigte eine höhere Toxizität als das unkonservierte HPMC. Unkonserviertes HP-Guar erwies sich toxischer und reduzierte den ATP-Gehalt signifikant mehr als konserviertes HP-Guar.
Schlussfolgerung
Das neue Konservierungsmittel Polyquad® verursacht signifikant weniger Zytotoxizität als Cetrimid. Das Benetzungsmittel HP-Guar hingegen kann in vitro Zytotoxizität induzieren, während unkonserviertes HPMC eine erprobte Alternative mit geringer Zytotoxizität bleibt.