Erschienen in:
01.10.2008 | Leitthema
Lichtexposition bei vitreoretinaler Chirurgie
II. Physikalische Charakteristika von Endoilluminationssystemen
verfasst von:
T. Ach, A.E. Höh, R. Amberger, Prof. Dr. S. Dithmar
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Licht kann prinzipiell phototoxische Schäden der Retina verursachen. Ziel dieser Arbeit ist die Bewertung des Gefährdungspotenzials durch Endoilluminatoren, bei deren intraoperativer Anwendung die natürlichen Schutzmechanismen Hornhaut und Linse umgangen werden.
Methoden
Bei 6 handelsüblichen Lichtquellen mit Lichtsonden (20 G, 23 G, Eng- und Weitwinkel) wurden die Lichtspektren, Strahlungsleistung sowie Bestrahlungsstärken in verschiedenen Arbeitsabständen ermittelt und mit den Richtwerten verschiedener Normen verglichen.
Ergebnisse
Die Spektren der Lichtquellen unterscheiden sich im Blaubereich erheblich. Die ermittelten Maximalwerte der Strahlungsleistung schwankten zwischen 15 mW und 190 mW, die maximalen Bestrahlungsstärken lagen zwischen 36 mW/cm² und 1130 mW/cm² bei 5 mm Abstand bzw. zwischen 9 mW/cm² und 376 mW/cm² im Abstand von 10 mm. Damit ergaben sich rechnerisch bis zum Erreichen des maximalen Richtwerts für die Bestrahlung der Netzhaut mögliche Operationszeiten von 0,7 min bis über 264 min (5 mm Abstand) bzw. 2,7 min bis über 1052 min (10 mm Abstand).
Schlussfolgerung
Kommerziell angebotene Lichtsysteme zur vitreoretinalen Chirurgie können – je nach verwendeter Einstellung – beachtliche Unterschiede der Lichtspektren, Strahlungsleistung und Bestrahlungsstärke aufweisen. Dies beeinflusst maßgeblich die maximal tolerable vitreoretinale Operationszeit.