Erschienen in:
01.06.2011 | Leitthema
Klinische und neuroradiologische Diagnostik bei Orbitatumoren
verfasst von:
Dr. C.M. Poloschek, W.A. Lagrèze, G.J. Ridder, C. Hader
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Leitsymptom einer orbitalen Raumforderung ist der Exophthalmus. Weitere Zeichen sind Veränderungen der okulären Adnexe wie Lidschwellung, Motilitätseinschränkung, ein durch eine Optikuskompression auftretendes relatives afferentes Pupillendefizit oder eine kompressionsbedingte Papillenveränderung wie Schwellung oder Atrophie. Orbitatumoren lassen sich ätiologisch verschiedenen Kategorien zuordnen: Lymphoproliferative Tumoren, insbesondere das Non-Hodgkin-Lymphom, sind die häufigsten malignen Orbitatumoren des Erwachsenen. Etwa gleich häufig treten Tumoren des Sehnerven und seiner Meningen, Tumoren der Tränendrüse, sekundäre Tumoren, die aus benachbarten Strukturen infiltrieren, und Metastasen auf. Es folgen vaskuläre und zystische Tumoren: Das kavernöse Hämangiom ist der häufigste benigne Tumor des Erwachsenen, die Dermoidzyste der häufigste benigne Tumor des Kindes. Das Rhabdomyosarkom als häufigster maligner Orbitatumor des Kindes ist relativ betrachtet selten. Orbitatumoren verursachen nicht nur Symptome wie Schmerzen, Diplopie und Visusverlust, sondern können auch zu ästhetisch belastenden Veränderungen führen. Als Ursache müssen insbesondere Systemerkrankungen und generalisierte Tumorerkrankungen ausgeschlossen werden. Daher ist eine genaue klinische und radiologische Diagnostik unerlässlich. In diesem Beitrag werden die klinische und radiologische Vorgehensweise erläutert.