Erschienen in:
01.04.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
„Herpeskeratitis“
Unterschiedliche Ausprägungsformen erfordern unterschiedliche Therapieansätze
verfasst von:
Prof. Dr. B. Seitz, A. Heiligenhaus
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Herpes-simplex-Virus (HSV) ist eine sehr häufige Ursache der Keratitis. „Die Herpeskeratitis“ ist ein Chamäleon, jedoch heute gut behandelbar, wenn man die verschiedenen Ausprägungsformen dieser Krankheit – 1. epitheliale Keratitis (dendritica/geographica), 2. stromale Keratitis (nekrotisierend vs. nicht nekrotisierend = „interstitiell“), 3. Endotheliitis (= „disziforme Keratitis“), 4. neurotrophe Keratopathie (= sog. „metaherpetische Keratitis“), 5. (vaskularisierte) Hornhautnarben – kennt und das Therapieschema bewusst darauf abstimmt. Eine begleitende okuläre Hypertension sollte vornehmlich medikamentös (keine Prostaglandinanaloga!) behandelt werden. Im reizfreien Intervall empfehlen sich bei geringer Schubhäufigkeit Tränenersatzmittel ggf. mit Aciclovir AS zum Schlafengehen, um die Rezidivneigung zu limitieren. Nach Keratoplastik und bei häufigen schweren Keratitisschüben ist die systemische Aciclovir-Applikation (2-mal 400 mg/Tag) für mindestens 1 Jahr obligat! Damit hat das HSV heute auch nach Keratoplastik bei adäquatem Management seinen „Schrecken“ verloren.