Erschienen in:
01.05.2012 | Originalien
Versorgung von älteren Menschen mit neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration
verfasst von:
R.P. Finger, Prof. Dr. F.G. Holz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neovaskuläre (nv) altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Erblindungsursache in Deutschland und wird mit Injektionen von VEGF-Hemmern, die monatlich intravitreal injiziert werden, behandelt. Es wurden die aktuelle Versorgung und der zu erwartende Versorgungsbedarf für nv AMD untersucht.
Methoden
Die aktuelle Versorgung mit Ranibizumab (Lucentis) wurde im Rahmen der WAVE-Studie, der größten Beobachtungsstudie zum Einsatz von VEGF-Hemmern in Deutschland, bei 3633 Patienten in 274 Zentren erhoben. Der Versorgungsbedarf wurde basierend auf der deutschen Bevölkerung 2010 und bekannten Prävalenzdaten für die nv AMD berechnet, nach Alter und Geschlecht stratifiziert und deskriptiv verglichen.
Ergebnisse
In der WAVE-Studie wurden proportional mehr jüngere Patienten mit nv AMD (< 75 Jahre) behandelt, als aufgrund des Versorgungsbedarfs zu erwarten gewesen wäre. In den Altersklassen 75–84 und über 84 ist ein deutlich höherer Behandlungsbedarf für nv AMD zu erwarten, als in der WAVE-Studie behandelt wurde (bis zu 3-fach). Frauen wurden in Bezug auf den zu erwartenden Versorgungsbedarf etwas weniger häufig als Männer behandelt.
Schlussfolgerungen
Im Rahmen der WAVE-Studie scheinen ältere Menschen und insbesondere ältere Frauen mit nv AMD weniger oft eine Therapie mit VEGF-Hemmern in Anspruch zu nehmen, als zu erwarten gewesen wäre. In zukünftigen Studien sollten Barrieren zu einer Therapie für die nv AMD weiter untersucht und angegangen werden.