Erschienen in:
01.09.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Moderne, minimalinvasive Tränenwegchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. K.H. Emmerich, H.-W. Rüsenberg, S. Amin
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Ein häufiges, differenzialdiagnostisch oft schwierig abzuklärendes Problem ist das tränende Auge. Dieses Leitsymptom, in dem sich die Störung des Tränenflusses widerspiegelt, wird Epiphora genannt. Durch die Fortentwicklung und Miniaturisierung von aus der Gastroduodenoskopie stammenden Endoskopen ist es seit den 1990er Jahren möglich, im Sinne einer Mikroendoskopie vor Ort die anatomischen Strukturen und pathologischen Veränderungen der Tränenwege, die nur einen Durchmesser von etwa 1,0 mm aufweisen, bildlich darzustellen. Dabei zeigte sich, dass mechanische Stenosen häufig langsam durch rezidivierende, chronische Entzündungen bei einer Fehlregulation der „lacrimal unit“ entstehen. Absolute Stenosen erwiesen sich oft nur als punktförmig und nicht über längere Strecken verwachsen. Relativ kurz nach Entwicklung der mikroendoskopischen Diagnostik konnte diese bereits durch ein minimalinvasives, therapeutisches Verfahren mittels Laser als Laserdakryoplastik (LDP) und mittels Bohrer als Mikrodrilldakryoplastik (MDP) ergänzt werden. Durch diese Verfahren wurde es erstmals möglich, die physiologische Tränenpumpe trotz operativer Intervention komplett zu erhalten.