Erschienen in:
01.01.2016 | Leitthema
Klinische Anwendungen der OCT-Angiographie
verfasst von:
P. P. Fang, M. Lindner, J. S. Steinberg, P L. Müller, M. Gliem, P. Charbel Issa, T. U. Krohne, Prof. Dr. F. G. Holz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 1/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die OCT-Angiographie (OCT-A) ermöglicht eine nichtinvasive, tiefenselektive Visualisierung retinaler und choroidaler Gefäßnetze, basierend auf Bewegungskontrasten, die mit der Fluoreszenzangiographie in dieser räumlichen Auflösung nicht darstellbar sind. Damit können die Mikroperfusion retinaler und choroidaler Gefäße und deren Veränderung im Rahmen zahlreicher Pathologien erfasst und im zeitlichen Verlauf und unter Therapie visualisiert werden. Hier soll die Anwendung der OCT-A anhand von klinischen Fallbeispielen beleuchtet werden.
Methoden
Die OCT-A-Aufnahmen erfolgten mit einem SPECTRALIS Prototyp mit OCT-2-Modul (Heidelberg Engineering, Heidelberg, Deutschland), das mit einer A-Scanrate von 70 kHz die Generierung hochauflösender Volumenscans in kurzer Zeit erlaubt.
Ergebnisse
Die Anwendungsgebiete der OCT-A sind vielfältig und umfassen u. a. die neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration (AMD), die diabetische Retinopathie, retinale Gefäßverschlüsse, entzündliche Erkrankungen sowie Teleangiektasien verschiedenster Ätiologie. Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse der Bildgebung und ihre Interpretation teilweise deutlich von denen der klassischen Fluoreszein- und Indocyaningrün-Angiographie. Kenntnisse dieser Unterschiede sowie Limitationen der Untersuchungsmethode sind von Bedeutung bei der klinischen Anwendung und Interpretation. Dabei könnte die OCT-A in Zukunft die invasive Fluoreszenzangiographie teilweise ersetzen, bietet darüber hinaus aber noch weitergehende Informationen, auch da Blockadephänomene wie Staining und Pooling wegfallen.
Schlussfolgerung
Die OCT-A erlaubt eine Darstellung retinaler und choroidaler Gefäße und deren krankheitsabhängige Alterationen in hoher Auflösung und mit Segmentierung nach unterschiedlichen anatomischen Schichten. Die Interpretation der dreidimensionalen OCT-A-Aufnahmen und der Einsatz in der klinischen Routine ist gegenwärtig noch Gegenstand klinischer Evaluation.