Erschienen in:
07.07.2016 | Angiografie | Originalien
Optische-Kohärenztomographie-Angiographie (OCT‑A) bei Ratten
verfasst von:
J. H. Meyer, P. P. Fang, T. U. Krohne, W. M. Harmening, F. G. Holz, Prof. Dr. S. Schmitz-Valckenberg
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die optische Kohärenztomographie-Angiographie (OCT‑A) ermöglicht die nichtinvasive dreidimensionale Darstellung von vaskulären Strukturen der Netzhaut und Aderhaut. In der vorliegenden Studie wurde die Anwendung der neuen bildgebenden Untersuchungsmethode an einem Tiermodell evaluiert.
Methoden
Pigmentierte Agouti Ratten wurden in vivo mittels konfokaler Scanning Laser Ophthalmoskopie (cSLO) und OCT‑A (Spectralis Prototyp, Heidelberg Engineering) – nach Anpassung des Referenzarmes – untersucht. Die OCT‑A en-face Aufnahmen wurden mit konventionellen Fluoreszein-Angiographie (FAG) cSLO Aufnahmen verglichen. Die Augen wurden anschließend histologisch aufgearbeitet und die einzelnen Gefäßplexus zugeordnet.
Ergebnisse
Mit dem ursprünglich für das menschliche Auge entwickelten Imagingsystem gelingt nach geringfügigen Modifikationen die OCT‑A Bildgebung auch an Nagetieren. Hochauflösende und kontrastreiche Aufnahmen ermöglichen bei Ratten mittels OCT‑A die Unterscheidung der 3 retinalen Gefäßplexus sowie der inneren und der äußeren Chorioideaschichten. Im Vergleich zur FAG zeichnete sich die Gefäßdarstellung in der OCT‑A durch eine höhere Auflösung sowie eine dreidimensionale, tiefenselektive Visualisierung v. a. von tieferen Schichten aus. Der Bildausschnitt der OCT‑A ist allerdings momentan noch limitiert.
Diskussion
Mit der neuen bildgebenden OCT‑A Untersuchungsmethode können vaskuläre retinale und chorioidale Veränderungen in vivo tiefenselektiv und nichtinvasiv, ohne vorherige Farbstoffinjektion auch am Nagetier in hoher Auflösung visualisiert werden. Die OCT‑A stellt damit eine Alternative zur invasiven FAG bei der Darstellung angiogenetischer Prozesse der Netzhaut dar und hat das Potenzial, die FAG in Zukunft in Teilen zu ersetzen. Speziell im Tiermodell ermöglicht die OCT‑A die Untersuchung von retinalen und chorioidalen angiogenetischen Prozessen im natürlichen Verlauf und unter pharmakologischen Interventionen.