Erschienen in:
06.09.2016 | Leitthema
Epidemiologie der Myopie
verfasst von:
Dr. S. Hopf, Prof. Dr. N. Pfeiffer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Myopie ist die häufigste Sehstörung im Kinder- und jungen Erwachsenenalter mit weiter steigender Tendenz. Obwohl Myopie erblich ist, können genetische Befunde nur einen Teil der Myopie und ihrer jüngsten Zunahme erklären. Epidemiologische Studien sind erforderlich, um das Auftreten des Krankheitsbildes zu erforschen.
Ziel der Arbeit
Die Verteilung und die Folgen der Myopieentwicklung und Myopieprogression werden vorgestellt. Prävalenz, Inzidenz und Progression der Myopie und die ökonomischen Konsequenzen werden beleuchtet.
Methoden
Es erfolgte eine systematische PubMed-Literaturrecherche in MEDLINE.
Ergebnisse
Die globale Myopieprävalenz beträgt derzeit 28,3 % der Weltbevölkerung (2 Mrd.). Sie ist stark zunehmend. Im Jahr 2050 wird die Hälfte der Weltbevölkerung von Myopie betroffen sein. Die Myopie tritt früher ein und weist einen Prävalenzpeak bei jungen Erwachsenen in Asien auf. Eine ähnliche Entwicklung findet bei der hohen Myopie statt. Maßnahmen zur Verlangsamung der Myopieentwicklung und Myopieprogression sind dringend erforderlich, da sich medizinische und sozioökonomische Nachteile für die Betroffenen und die Gesellschaft abzeichnen.
Schlussfolgerungen
Die Myopie ist bereits in Teilen der Welt ein omnipräsentes Phänomen. In Zukunft wird jeder zehnte Mensch ein relevantes, myopiebedingtes Risiko für Erblindung haben. Maßnahmen zur Vermeidung dieser Entwicklung haben noch keinen durchgreifenden Effekt.