Erschienen in:
03.02.2017 | Ptosis | Originalien
Langzeitergebnisse zur Verträglichkeit eines korallinen Hydroxylapatitimplantats als Bulbusersatz
verfasst von:
Dr. R. Thiesmann, A. Anagnostopoulos, B. Stemplewitz
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit 1983 wird korallines Hydroxylapatit als Bulbusersatz verwendet. In unserer Klinik wurden bis Ende 2001 ca. 200 koralline Hydroxylapatitimplantate nach Enukleation und Eviszeration eingesetzt.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser prospektiven Studie war es, Aussagen zur subjektiven und objektiven Langzeitverträglichkeit und zum postoperativen Verlauf zu treffen.
Material und Methoden
Im Sommer 2012 wurden 20 Patienten untersucht, denen zwischen 1993 und 2001 (mittlere Nachbeobachtungszeit 16,2 Jahre) in unserer Klinik ein primäres oder sekundäres Hydroxylapatitimplantat mit Skleraummantelung als Bulbusersatz eingesetzt wurde. Erfasst wurden die subjektive Verträglichkeit sowie die Motilität des mit einer Prothese versorgten Implantats, dessen Lage und Prominenz zum Partnerauge, Lidfehlstellungen, Bindehautveränderungen und postoperative Komplikationen.
Ergebnisse
Die subjektive Verträglichkeit wurde als gut beurteilt. Die Ptosisrate lag bei 100 %, die Ektropiumrate bei 50 %. Bei 40 % der Patienten wurden Folgeeingriffe durchgeführt. Nach Muskelfixation an das Orbitaimplantat war die Motilität der primären Implantate besser als die der sekundären Implantate. Die gewünschte Volumenauffüllung der Orbita gelang bei 10 Patienten gut, bei 9 Probanden lag eine Retraktion und bei 1 Teilnehmer eine Prominenz des Kunstauges vor.
Diskussion
Skleraummantelte Hydroxylapatitimplantate zeigen eine gute Langzeitverträglichkeit. Die Motilität bleibt über Jahre erhalten. Die häufigen Lidfehlstellungen sind am ehesten auf eine mechanische Beanspruchung des Lidapparates durch das Kunstauge und eine Schrumpfung des orbitalen Fettkörpers zurückzuführen.