Erschienen in:
26.11.2018 | Keratoplastik | Leitthema
„Descemet membrane endothelial keratoplasty“ in komplexen Augen
verfasst von:
Prof. Dr. B. Bachmann, S. Schrittenlocher, M. Matthaei, S. Siebelmann, C. Cursiefen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die „Descemet membrane endothelial keratoplasty“ (DMEK) hat sich in Deutschland zur operativen Standardtherapie der Fuchs-Endotheldystrophie entwickelt. Sie kann aber auch bei Endothelerkrankungen in Verbindung mit „komplexen“ Veränderungen des vorderen Augenabschnitts angewendet werden, wie z. B. bei anterioren Synechien oder größeren Irisdefekten, nach Glaukomoperationen, nach Vitrektomie oder nach Trauma.
Ziel der Arbeit
Die Arbeit gibt einen Überblick über die Möglichkeiten zur Versorgung mit einer DMEK bei Endotheldekompensation bei komplexer Ausgangssituation.
Material und Methoden
Es erfolgt die Beschreibung von Problemen bei komplexen Ausgangssituationen sowie aktueller Techniken zur Versorgung mit einer DMEK.
Ergebnisse
Für die Versorgung von Patienten mit komplexer Situation des vorderen Augenabschnitts mit einer DMEK müssen häufig Rekonstruktionen des Iris‑/Linsen-Diaphragmas durchgeführt werden. Ein großes Problem stellen sowohl sehr flache als auch sehr tiefe Vorderkammern dar. DMEK-Transplantate von älteren Spendern (>70 Jahre) neigen zu weniger Transplantatrollung und sollten entsprechend bei Patienten mit tiefer Vorderkammer (z. B. nach Vitrektomie) bevorzugt werden. Auch sollte die Transplantatgröße dem Platzangebot angepasst werden, also bei z. B. anterioren Synechien ein kleinerer Transplantatdurchmesser gewählt werden.
Diskussion
Es liegen nur wenige Auswertungen zur DMEK unter komplexen Bedingungen vor. Es zeichnet sich aber ab, dass die Rate an sekundären Transplantatversagern, der Endothelzellverlust und die Rebubblingrate in dieser sehr heterogenen Gruppe erhöht sind. Weitere Studien sind notwendig, um Risikofaktoren für einen negativen Verlauf nach DMEK in „komplexen“ Augen zu identifizieren.