Erschienen in:
22.02.2019 | Glaukom | Leitthema
Epidemiologie und Anatomie der Myopie
verfasst von:
Prof. Dr. Jost B. Jonas, Songhomitra Panda-Jonas
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Myopie nimmt weltweit, insbesondere in Ost- und Südostasien, in ihrer Häufigkeit zu.
Ziel der Arbeit
Das Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Epidemiologie der Myopie und der Myopie-assoziierten morphologischen Veränderungen.
Material und Methoden
Die Ergebnisse von epidemiologischen, klinischen und histologischen Studien werden zusammenfassend beschrieben.
Ergebnisse
In den letzten 3 Dekaden hat die Prävalenz der Myopie ausgeprägt zugenommen, sodass zurzeit ca. 80–90 % der 18-Jährigen in Ostasien myop und 10–20 % hoch myop sind. Man schätzt, dass im Jahr 2050 die Häufigkeit der Myopie auf 50 % und die der hohen Myopie auf ca. 10 % weltweit ansteigen wird und dass die hohe Myopie wegen der damit verbundenen myopischen Makulopathie und glaukomatösen Optikusatrophie zur häufigsten Ursache für irreversible Erblindung werden kann. Morphologisch ist die Myopie gekennzeichnet durch eine vornehmlich sagittale und zu geringem Anteil koronare Bulbusvergrößerung, Verdünnung der Netzhaut und retinalen Pigmentepithelzelldichte im Äquatorbereich, Verdünnung der Choroidea und Sklera vornehmlich am hinteren Pol, unveränderte Dicke der Bruch-Membran insgesamt und der Retina im Makulagebiet, unveränderte Dichte der retinalen Pigmentepithelzelldichte im Makulabereich, vergrößerte Papillen-Fovea-Entfernung durch die sich bildenden parapapillären Gamma- und Deltazonen und vertikale Rotation und Vergrößerung der Papille mit Verlängerung und Verdünnung der Lamina cribrosa und des peripapillären Skleralstegs.
Diskussion
Diese morphologischen Veränderungen lassen sich möglicherweise durch eine Neubildung und Verlängerung der Bruch-Membran im Äquatorbereich als Ursache für die sagittale Bulbusverlängerung erklären.