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Erschienen in: Die Ophthalmologie 6/2022

Open Access 23.05.2022 | Originalien

Wissenschaftliche Leistungen augenheilkundlicher Forschungseinrichtungen in Deutschland 2018 bis 2020

Studien, Publikationen, Drittmittelförderungen und mehr – Die Forschungslandkarte der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG)

verfasst von: PD Dr. med. Friederike Schaub, Birgit Mele, Philip Gass, Marius Ader, Horst Helbig, Wolf A. Lagrèze, Ursula Schlötzer-Schrehardt, Marius Ueffing, Claus Cursiefen, das DOG Forschungslandkartenteam

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 6/2022

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) erfasst regelmäßig die wissenschaftlichen Aktivitäten der augenheilkundlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland.

Ziel der Arbeit

Mit dieser Publikation will die DOG die Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Augenheilkunde in Deutschland transparent machen und die Optionen für zukünftige Forschungskooperationen mehren.

Methoden

Systematische Befragung deutscher Forschungszentren in der Augenheilkunde.

Ergebnisse

Die aktuelle Forschungslandkarte erfasst Daten aus 41 deutschen Forschungszentren für den Berichtszeitraum 2018 bis 2020. Im Vergleich zu vorangegangenen Auflagen der Forschungslandkarte ist ein deutlicher Anstieg wissenschaftlicher Aktivität zu verzeichnen. Unter anderem stieg die Zahl der gemeldeten Studien auf einen Wert von 496. Die Anzahl der hoheitlich geförderten Forschungsprojekte (n = 121) und der durch Stiftungen geförderten Projekte (n = 108) erhöhte sich ebenfalls. Und es ist nahezu eine Verdopplung der von Vertretern der deutschen Augenheilkunde vorgelegten wissenschaftlichen Publikationen zu verzeichnen: Wurden für den Zeitraum von 2012 bis 2014 1919 und im Zeitraum von 2015 bis 2017 2305 Publikationen veröffentlicht, so waren es im aktuellen Berichtszeitraum 4215. Die Landkarte berichtet darüber hinaus auch von einem kontinuierlichen Zuwachs des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Augenheilkunde.

Diskussion

Die Forschungslandkarte demonstriert die Leistungsfähigkeit der deutschen wissenschaftlichen Augenheilkunde. Gleichzeitig ist der weitere Bedarf an Forschung in der Augenheilkunde ungebrochen sehr hoch, denn viele Erkrankungen, die die Augen betreffen, sind heute noch nicht oder noch nicht vollständig heilbar.
Hinweise

Zusatzmaterial online

Zusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (https://​doi.​org/​10.​1007/​s00347-022-01653-z) enthalten.
Die Autoren F. Schaub, B. Mele und P. Gass teilen sich die Erstautorenschaft.
Die Mitglieder des DOG Forschungslandkartenteams werden am Beitragsende gelistet.
QR-Code scannen & Beitrag online lesen
Obwohl die Augenheilkunde einer großen Zahl ihrer Patienten helfen kann, gibt es dennoch eine Vielzahl von nur suboptimal behandelbaren Erkrankungen. Es besteht daher ein stetiger Forschungs- und Entwicklungsbedarf, um kontinuierlich Verbesserungen der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zu erzielen. Sowohl Laborforschung als auch klinische Forschung tragen zum medizinischen Fortschritt bei. Der Bedarf an Forschung in der Augenheilkunde ist, war und bleibt auch zukünftig hoch. Dieser steigende Bedarf ist u. a. auf den demografischen Wandel und die Altersassoziierung vieler Augenerkrankungen zurückzuführen. Die Zunahme von neuen Behandlungsoptionen aus den letzten Jahrzehnten belegt den bisherigen Erfolg augenheilkundlicher Forschung [13].
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft unterstützt die Forschung, wissenschaftliche Projekte und Studien im Bereich Augenheilkunde sowie darüber hinaus den wissenschaftlichen Nachwuchs auf vielfältige Weise. Mit der Forschungslandkarte will die DOG die Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Augenheilkunde des Forschungsstandorts Deutschland dokumentieren. Die Forschungslandkarte erscheint 2022 bereits in der 4. Auflage. Die Vorversionen sind einsehbar unter: https://​www.​dog.​org/​?​cat=​240.
Die aktualisierte Forschungslandkarte soll dabei helfen, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Augenheilkunde in Deutschland transparent zu machen, weiter zu stärken und die Bedeutung des Faches zu vermitteln.

Methoden

Für die aktuelle Datenerhebung des Zeitrahmens 2018 bis 2020 hat die DOG 41 Forschungszentren systematisch befragt und die Daten erfasst (verwendeter Fragebogen s. Suppl. 1). Beteiligt waren sowohl universitäre als auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen im Bereich Augenheilkunde. Alle Kliniken wurden kontaktiert. Nur im Falle einer Rückmeldung konnten die Forschungseinrichtungen für die Berichterstattung berücksichtigt werden. Die rückgemeldeten Daten wurden vor Einschluss in die Auswertung überprüft: Voraussetzung für die Wertung von klinisch-ophthalmologischen Studien war die Meldung bei der jeweils zuständigen Ethikkommission sowie bei einem der folgenden Studienregister: clinicaltrialsregister.eu, clinicaltrials.gov, drks.de. Bei den Drittmitteln wurden hoheitliche Drittmittel (DFG, BMBF und EU) mit vorliegendem Bewilligungsbescheid gewertet. Bei hoheitlicher Forschung handelt es sich um eine uneigennützige Forschungsförderung, deren Ergebnis unmittelbar der Allgemeinheit zugutekommt. Die bewilligten Mittel werden als Zuwendung bzw. als Zuschuss ohne Leistungsaustausch zur Verfügung gestellt. Die berichteten Promotionen, Habilitationen und Professuren basieren auf den Selbstauskünften der Kliniken.

Ergebnisse

Beteiligte Zentren und berichteter Zeitraum

Insgesamt wurden 41 Forschungszentren von der DOG befragt. Dazu zählen Universitätskliniken und weitere forschende Einrichtungen. Erhoben wurden Daten aus dem Zeitraum 2018 bis 2020. Die Rücklaufquote war sehr hoch (35 von 38 angefragten Universitätskliniken; Liste der teilnehmenden Institutionen im Anhang; Suppl. 2 Tab. 1). Die wissenschaftlichen Aktivitäten der befragten Einrichtungen wurden systematisch erfasst, darunter die Anzahl aktiver Studien, die publizierten wissenschaftlichen Arbeiten im angegebenen Zeitraum, eingeworbene Forschungsmittel, Patente, abgeschlossene Promotionen, Habilitationen und die Zahl der ophthalmologischen Professuren.

Experimentelle Augenforschung

Es haben 34 von 35 Universitätsaugenkliniken eine Struktur für grundlagenwissenschaftliche Sehforschung mit Grundlagenmethoden und entsprechender Ausstattung.

Klinisch-wissenschaftliche Studien (Phase II, III, IV)

Klinische Studien sind für die „Translation“ von neuen Erkenntnissen der Grundlagenforschung in die Klinik essenziell. Den entsprechenden Studienzentren an Universitätsaugenkliniken und extrauniversitären Einrichtungen kommt eine Schlüsselfunktion bei der Evaluierung neuer Therapien zu; 35 der teilnehmenden Einrichtungen gaben an, über ein separates etabliertes Zentrum für klinische Studien zu verfügen. Tabelle 1 fasst die Top 10 der klinisch-wissenschaftlichen Themen des Berichszeitraums zusammen.
Tab. 1
Top 10 der Themen von klinischen Studien im Berichtszeitraum
1.
Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
2.
Glaukom
3.
Entzündungshemmung, Wundheilungsförderung
4.
(Lymph)angiogeneseforschung
5.
Bildgebung, optische Kohärenztomographie (OCT)
6.
Frühgeborenenretinopathie
7.
Trockenes Auge
8.
Tumortherapie: lokal und systemisch
9.
Künstliche Hornhaut
10.
Diabetische Retinopathie
Im abgefragten 3‑Jahres-Zeitraum wurden insgesamt 496 Studien durchgeführt. Im Mittel also 15 Studien (± 9,2 SD) pro Einrichtung (Abb. 1).

Wissenschaftliche Publikationen

Die Publikation von Forschungsergebnissen in Peer-Review-Journalen ist neben der Präsentation der Ergebnisse im Rahmen von Kongressen der zentrale Weg, um wissenschaftliche Neuerungen international bekannt zu machen. Ihre Anzahl dient als ein Indikator für die wissenschaftliche Aktivität einer Forschungseinrichtung. In der Forschungslandkarte wurden wissenschaftliche Arbeiten dann berücksichtigt, wenn es sich um eine in PubMed gelistete Originalarbeit handelte und mindestens einer der Autoren zum Zeitpunkt der Einreichung der Publikation an der entsprechenden Einrichtung tätig war. Zwischen 2018 und 2020 wurden an deutschen augenheilkundlichen Forschungszentren insgesamt 4215 Arbeiten publiziert, im Mittel pro Einrichtung 110,9 (± 108,7 SD). Die Gesamtanzahl der Impact-Punkte betrug 13.165 (im Mittel 346,4/Einrichtung ± 424,3 SD; Abb. 2).

Forschungsförderung DFG/BMBF und EU

Heute ist für die Durchführung von Forschungsprojekten neben der Grundausstattung auch eine hinreichende Drittmittelförderung erforderlich. Aufgrund der einer Förderung vorgeschalteten intensiven Prüfverfahren kann die Anzahl der eingeworbenen Förderungen sowie deren Höhe als Qualitätsindikator der durchgeführten Forschung herangezogen werden. Hoheitliche Drittmittel der DFG, des BMBF und der EU wurden berücksichtigt. Insgesamt konnten 121 Drittmittelprojekte von der Europäischen Union (EU: 13), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG: 89), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF: 29) erfasst werden (im Mittel 5,3/Einrichtung ± 5,9 SD). Zusätzlich konnten deutsche Forschungseinrichtungen der wissenschaftlichen Augenheilkunde 108 Forschungsförderungen von Stiftungen (im Mittel 4,2/Einrichtung ± 6,2 SD) einwerben.

Gruppenförderinstrumente der DFG

Gruppenförderinstrumente der DFG sind für die Forschung und die Sichtbarkeit eines Faches von großer Bedeutung. Neben der DFG-Forschungsgruppe 2240 an der Universitäts-Augenklinik Köln (www.​for2240.​de: „Lymphangiogenesis and cellular immunity in inflammatory diseases of the eye“), dem an der Universitäts-Augenklinik Gießen ansässigen Schwerpunktprogramm 2127 (www.​spp2127.​de: „Gene and cell based therapies to counteract neuroretinal degeneration“) kann die Augenheilkunde seit 2020 im Berichtszeitraum ein drittes Gruppenförderinstrument vorweisen: das DFG Graduiertenkolleg 2610 InnoRetVision an der Universitäts-Augenklinik der RWTH Aachen.

Fördersummen Augenheilkunde bei der DFG

Die Entscheidung über die Bewilligung von Forschungsvorhaben im Einzelantragsverfahren und bei Gruppenförderinstrumenten treffen die Fachkollegien der DFG. Hier beraten Vertreter verschiedener Fachgruppen die Anträge und geben ihre Empfehlung zur Förderung ab. Seit 2016 ist Professor Dr. Claus Cursiefen als Fachvertreter der Augenheilkunde dort im neurowissenschaftlichen Kollegium tätig. Professor Dr. Marius Ader wurde 2020 in Nachfolge von Frau Prof. Ursula Schlötzer-Schrehardt als Fachvertreter gewählt. Die Zahl der eingegangenen Anträge im Bereich Augenheilkunde steigt in den letzten Jahren stetig, erfreulicherweise ist auch die Förderquote stetig steigend (s. Abb. 3).

Patente

Die DOG fördert aktiv u. a. durch einen Patentpreis die Entwicklung patentierbarer Innovationen. Im Berichterstattungszeitraum entstanden 10 Patente im Bereich der Augenheilkunde, die aus 5 Zentren gemeldet wurden (Bonn: 1; Gießen: 1; Köln: 2; Rostock: 3; Tübingen: 3).

Wissenschaftlicher Nachwuchs: Promotionen, Habilitationen und Gastwissenschaftler

Zwischen 2018 und 2020 konnten im Bereich der deutschen Universitätsaugenkliniken 405 Promotionen erfolgreich abgeschlossen werden. Des Weiteren gab es 74 Habilitationen (gesamt 479, im Mittel 2,2/Einrichtung ± 1,7 SD; Abb. 4). Insgesamt waren 189 Gastwissenschaftler in den teilnehmenden Einrichtungen im Berichtszeitraum wissenschaftlich tätig.

Professuren

Im Berichtszeitraum waren 79 Professoren/innen im Bereich Augenheilkunde an den Universitätsaugenkliniken tätig; 34 von diesen auf einer W2/C3-Universitätsprofessur und 45 auf einer W3/C4-Universitätsprofessur. Bitte beachten Sie: In manchen Bundesländern entspricht der W3- dem W2-Status.

Entwicklung im Vergleich zu den Vorbefragungen

Der Vergleich mit den 3 vorangegangenen Forschungslandkarten der DOG zeigte folgende größere Trends:
1.
Im Vergleich zum letzten Berichtserstattungszeitraum (2017 bis 2019) ist die Anzahl der durchgeführten Studien, die den Aufnahmekriterien entsprachen, von 332 auf 496 deutlich angestiegen, und dies bei einer vergleichbaren zugrunde liegenden Zahl von Forschungseinrichtungen mit etabliertem Studienzentrum (33 Zentren 2015 bis 2017 vs. 35 Zentren 2018 bis 2020). Im Vergleich dazu berichtete die erste Forschungslandkarte nur von 21 klinischen Studienzentren.
 
2.
Auch die Zahl der Drittmittelprojekte von der Europäischen Union (EU), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist im neuen Berichterstattungszeitraum weiter deutlich angestiegen: von 83 (2012 bis 2014) und 84 (2015 bis 2017) nun auf 121, die Stiftungsförderungen von 64 (2012 bis 2014) auf 89 (2015 bis 2017) und zuletzt auf 108.
 
3.
Daraus resultierte fast eine Verdopplung der Anzahl der an deutschen augenheilkundlichen Forschungszentren publizierten Arbeiten im Vergleich zu den letzten beiden Forschungslandkarten von 1919 (2012 bis 2014) und 2305 (2015 bis 2017) auf 4215. Dabei ist zu berücksichtigen, dass anders als in den vorangegangenen Forschungslandkarten nicht nur Artikel mit Erst‑/Letztautor am Zentrum gezählt wurden. Das heißt, ein Teil der Steigerung der Publikationszahlen ist teilweise auch durch die geänderte Zählweise zu erklären.
 
4.
Auch im Bereich des wissenschaftlichen Nachwuchses konnte ein steigender Trend beobachtet werden. So stieg die Zahl der gemeldeten Promotionen von 334 auf 405 und die der Habilitationen von 56 auf 74 im Vergleich zur vorangegangenen Auflage der Forschungslandkarte.
 
Insgesamt zeigt sich eine beachtliche Zunahme der wissenschaftlichen Aktivitäten im Fach Augenheilkunde in Deutschland, insbesondere in den letzten Jahren, die in einer deutlichen Steigerung der hoheitlich geförderten Forschungsprojekte und in einer beinahe Verdopplung der Publikationen resultiert.

Ausblick: Unmet Needs

Der Bedarf an Forschung ist weiter hoch und wird auch kontinuierlich weiter an Relevanz gewinnen, um dem steigenden Leistungsanspruch in der Augenheilkunde gerecht zu werden [13]. Zusätzlich drohen durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung [4] viele bisher nicht hinreichend behandelbare, altersassoziierte Augenerkrankungen zur deutlichen Zunahme an schwer Sehbehinderten und Blinden zu führen [5, 6]. Insgesamt zeigt sich zwar ein relativer Rückgang der Inzidenz hochgradiger Sehbehinderung in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Verbesserung der ophthalmologischen Versorgungssituation und der Etablierung suffizienterer Therapien, aber dennoch steigt die absolute Zahl der Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit aufgrund der Alterung der Gesellschaft weiter an [5].
In der Befragung gaben die Einrichtungen folgende Themen als zukünftige Forschungsschwerpunkte (für die nächsten 5 Jahre 2021 bis 2026) an. Gelistet sind die 5 am häufigsten genannten Forschungsthemen (Tab. 2).
Tab. 2
Top 10 der zukünftigen Forschungsthemen
1.
Neue Therapien bei (atrophischer) AMD
2.
Stammzelltherapien am Auge
3.
Immunmodulation u. a. im Transplantationskontext
4.
Neuroregenerative Maßnahmen
5.
Neue Therapien bei Hornhautendothelerkrankungen
6.
Künstliche Intelligenz
7.
Tissue Engineering
8.
Glaukomerkrankung
9.
Bildgebende Verfahren (funktionelles Netzhautimaging und bildgebungsassistierte Chirurgie)
10.
Therapien neovaskulärer Erkrankungen
AMD Altersabhängige Makuladegeneration
Dies deckt sich in Teilen mit den vom EVI definierten „Unmet Needs“ der ophthalmologischen Forschung der nächsten 5 Jahre [2].

Fazit für die Praxis

Die Augenheilkunde ist ein erfolgreiches Fach der Medizin. Dennoch gibt es eine Vielzahl von bisher nicht oder nur suboptimal behandelbaren Augenerkrankungen, von denen die meisten altersassoziiert sind. Dies wird ohne zusätzliche Forschungsanstrengungen der Akademia und der Ophthalmika-Industrie zu einer deutlichen Zunahme von Sehbehinderung/Erblindung auch in westlichen Industrienationen wie Deutschland führen [7]. Zusätzliche Forschungsanstrengungen und Ressourcen dafür sind also nötig. Die DOG fordert deshalb die Etablierung eines Deutschen Zentrums für Gesundheitsforschung zum Thema Augenheilkunde (siehe: https://​www.​dog.​org/​?​cat=​310).
Deutschland als Forschungsstandort in der Augenheilkunde spielt auch im internationalen Vergleich eine wichtige Rolle für die Weiterentwicklung des Faches. Beim internationalen Publikationsranking lag Deutschland auf Platz 3 . Im Berichterstattungszeitraum konnte Deutschland mit einem Anteil von 9,8 % an den gesamten ophthalmologischen Publikationen seinen 3. Platz hinter den USA und England behaupten (Web of Science).
  • Die hier vorgelegte Umfrage der Forschungslandkarte 2018 bis 2020 zeigt die enorme wissenschaftliche Aktivität der Augenheilkunde, v. a. natürlich der Universitätsaugenkliniken in Deutschland.
  • Besonders positiv zu erwähnen ist neben der hohen Zahl von Publikationen, Drittmitteln und klinischen Studien v. a. auch die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses darstellbar in der hohen Zahl von Promotionen und Habilitationen.
  • Diese aktualisierte Forschungslandkarte soll wie ihre Vorgänger die Transparenz im Wissenschaftsbetrieb erhöhen und zu weiteren Höchstleistungen motivieren.

Förderung

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).

Mitglieder des DOG Forschungslandkartenteams

Gerd U. Auffarth (Universitäts-Augenklinik, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg); Karl U. Bartz-Schmidt (Universitätsklinikum Tübingen, Universitäts-Augenklinik, Eberhard Karls Universität Tübingen); Carl Erb (Augenklinik am Wittenbergplatz, Berlin); Nicole Eter (Universitätsklinikum Münster, Klinik für Augenheilkunde, Münster); Thomas A. Fuchsluger (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock); Gerd Geerling (Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf); Lars-Olof Hattenbach (Augenklinik des Klinikums Ludwigshafen am Rhein); Arnd Heiligenhaus (Augenzentrum am St. Franziskus Hospital, Münster); Hans Hoerauf (Augenklinik der Universitätsmedizin Göttingen); Michael B. Hoffmann (Klinik für Augenheilkunde, Universität Magdeburg); Frank G. Holz (Universitäts-Augenklinik Bonn); Stephanie C. Joachim (Universitäts-Augenklinik, Ruhr-Universität Bochum); Sandra Johnen (Klinik für Augenheilkunde, Uniklinik RWTH Aachen); Antonia M. Joussen (Augenklinik Charité – Universitätsmedizin Berlin – Campus Virchowklinikum und Campus Benjamin Franklin); Ulrich Kellner (Zentrum für seltene Netzhauterkrankungen, AugenZentrum Siegburg, MVZ Augenärztliches Diagnostik- und Therapiecentrum Siegburg GmbH); Thomas Kohnen (Klinik für Augenheilkunde, Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt/Main); Lyubomyr Lytvynchuk (Justus-Liebig-Universität, Fachbereich Medizin, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen); Mathias Maier (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München); Daniel Meller (Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Jena); Arthur Mueller (Universitätsklinikum Augsburg, Augenklinik, Augsburg); Martin M. Nentwich (Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Würzburg); Norbert Pfeiffer (Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz); Lutz E. Pillunat (Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Dresden); Siegfried Priglinger (Ludwig-Maximilians-Universität, Universitäts-Augenklinik München); Mahdy Ranjbar (Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck); Thomas Reinhard (Klinik für Augenheilkunde, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Freiburg); Johann Roider (Klinik für Ophthalmologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel); Stefan Schrader (Universitätsklinik für Augenheilkunde, Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg); Berthold Seitz (Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Augenheilkunde, Homburg/Saar); Martin S. Spitzer (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf); Andreas Stahl (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Greifswald); Peter Szurman (Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar); Jan Tode (Universitätsklinik für Augenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover); Arne Viestenz (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Halle, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg); Felix Mathias Wagner (Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Augenheilkunde am Standort Marburg); Peter Wiedemann (Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig); Armin Wolf (Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Ulm)

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

F. Schaub, B. Mele, P. Gass, M. Ader, H. Helbig, W.A. Lagrèze, U. Schlötzer-Schrehardt, M. Ueffing und C. Cursiefen geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Alle im vorliegenden Manuskript beschriebenen Untersuchungen wurden im Einklang mit nationalem Recht sowie der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durchgeführt. Es handelt sich um eine retrospektive Auswertung forschungsbezogener Daten. Eine Genehmigung der Auswertung durch die lokalen Ethikkommissionen war nicht erforderlich. Es wurden keine Patientendaten erfasst.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

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Literatur
1.
Zurück zum Zitat Cursiefen C (2019) Ophthalmology: our discipline with a future. Ophthalmologe 116(9):815–816CrossRef Cursiefen C (2019) Ophthalmology: our discipline with a future. Ophthalmologe 116(9):815–816CrossRef
2.
Zurück zum Zitat Cursiefen C et al (2019) Unmet research and developmental needs in ophthalmology: a consensus-based road map of the European vision institute for 2019–2025. Ophthalmologe 116(9):838–849CrossRef Cursiefen C et al (2019) Unmet research and developmental needs in ophthalmology: a consensus-based road map of the European vision institute for 2019–2025. Ophthalmologe 116(9):838–849CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Schlötzer-Schrehardt U, Cursiefen C (2017) Basic research in ophthalmology in Germany and its international context. Ophthalmologe 114(9):804–811CrossRef Schlötzer-Schrehardt U, Cursiefen C (2017) Basic research in ophthalmology in Germany and its international context. Ophthalmologe 114(9):804–811CrossRef
5.
Zurück zum Zitat Claessen H et al (2021) Markedly decreasing incidence of cause-specific blindness in Saxony (Eastern Germany). Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 259(5):1089–1101CrossRef Claessen H et al (2021) Markedly decreasing incidence of cause-specific blindness in Saxony (Eastern Germany). Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 259(5):1089–1101CrossRef
6.
Zurück zum Zitat Mauschitz MM et al (2019) Epidemiology of severe visual impairment and blindness of old people in Germany. Ophthalmologe 116(2):201–212CrossRef Mauschitz MM et al (2019) Epidemiology of severe visual impairment and blindness of old people in Germany. Ophthalmologe 116(2):201–212CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Finger RP et al (2011) Incidence of blindness and severe visual impairment in Germany: projections for 2030. Invest Ophthalmol Vis Sci 52:4381–4389CrossRef Finger RP et al (2011) Incidence of blindness and severe visual impairment in Germany: projections for 2030. Invest Ophthalmol Vis Sci 52:4381–4389CrossRef
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Publikationsdatum
23.05.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 6/2022
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-022-01653-z

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