Erschienen in:
01.11.2009 | Übersicht
Antiarrhythmische Therapie mit Amiodaron bei tachykarden Rhythmusstörungen
Indikationen, Ergebnisse, Nebenwirkungen
verfasst von:
Prof. Dr. H.-J. Trappe
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2009
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Zusammenfassung
Amiodaron gilt als das zurzeit effektivste Antiarrhythmikum in der Behandlung von Patienten mit supraventrikulären und ventrikulären tachykarden Herzrhythmusstörungen. Der antiarrhythmische Effekt von Amiodaron beruht im Wesentlichen auf einer Verlängerung der kardialen Repolarisation. Amiodaron wird daher den Antiarrhythmikaeigenschaften der Klasse III nach Vaughan-Williams zugerechnet. Im Vergleich zu anderen Antiarrhythmika hat Amiodaron eine niedrige Proarrhythmierate (Häufigkeit ca. 1%), die durch zusätzlich bestehende vielfältige Kanal- und Wirkeffekte von Amiodaron erklärt werden. Amiodaron ist das Antiarrhythmikum bei therapierefraktärem Kammerflimmern, wenn DC-Kardioversionen nicht erfolgreich sind. Es kann auch bei Patienten mit supraventrikulären Tachyarrhythmien akut und im Langzeitverlauf eingesetzt werden, besonders bei Patienten mit Vorhofflimmern und schlechter linksventrikulärer Pumpfunktion. Der Langzeitverlauf von Amiodaron ist allerdings durch zum Teil häufige, zum Teil schwere Nebenwirkungen belastet. Deshalb sind strenge Indikationsstellung und kontinuierliche Kontrolluntersuchungen unerlässlich.