Erschienen in:
01.09.2009 | Leitthema
ESC-Leitlinien 2008
Leitlinien zur akuten Herzinsuffizienz
verfasst von:
Dr. A. Link, M. Böhm
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
In den aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology wird die akute Herzinsuffizienz definiert als das plötzliche Auftreten von Symptomen einer Herzinsuffizienz, die einer Notfalltherapie bedürfen. Die frühere Definition, die zwischen einer akuten „De-novo-Herzinsuffizienz“ und einer akuten Dekompensation einer chronischen Herzinsuffizienz unterschieden hat, wurde verlassen. Das therapeutische Vorgehen wird nach folgenden klinischen Kategorien ausgerichtet: Lungenödem, dekompensierte chronische Herzinsuffizienz, hypertensive Herzinsuffizienz, akutes Koronarsyndrom, kardiogener Schock und Rechtsherzversagen. Auf der Basis dieser Leitlinien wurden von einer Expertengruppe praktische Therapiepfade erarbeitet. Diese richten sich nach dem systolischen Blutdruck bei Aufnahme, Zeichen einer Kreislaufzentralisation, einem akuten Koronarsyndrom oder isoliertem Rechtsherzversagen. Bei akuten Koronarsyndromen sollte eine frühe Reperfusion erfolgen. Entscheidend ist es, durch Optimierung der Hämodynamik die Gewebeperfusion zu verbessern. Hierzu werden die Gabe von Sauerstoff, eine nichtinvasive Beatmung sowie Diuretika und Vasodilatatoren empfohlen. Bei Zeichen einer Kreislaufzentralisation sind positiv inotrope Substanzen häufig notwendig. Rasche, zielgerichtete Therapiealgorithmen können für das Überleben eines Patienten bei akuter Herzinsuffizienz prognosebestimmend sein.