Erschienen in:
01.04.2012 | Originalien
Die Gicht als Systemerkrankung
Manifestationen, Begleit- und Folgeerkrankungen der Hyperurikämie
verfasst von:
Dr. A.-K. Tausche, B. Manger, U. Müller-Ladner, B. Schmidt
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die Gicht ist die häufigste entzündliche Erkrankung des rheumatischen Formenkreises. In der Regel werden Patienten mit akuten Gichtanfällen hausärztlich versorgt. Leider erfolgt die konsequente, langfristige Harnsäuresenkung bei manifester Gicht oft ungenügend, so dass erst unklare, komplizierende Verläufe zur Vorstellung beim Rheumatologen führen. Häufig besteht bei oligo- oder polyartikulären Arthritiden als Überweisungsgrund die Verdachtsdiagnose einer rheumatoiden Arthritis oder Psoriasisarthritis. In diesen Fällen ist rheumatologisch eine rationale Differenzialdiagnostik gefragt, die klinische, laborchemische und bildgebende Untersuchungen umfasst. Nicht selten wird eine Gelenkpunktion erforderlich. Wie bei anderen entzündlichen Erkrankungen ist die rheumatologische Kompetenz nicht nur auf die Manifestationen der Gicht am Bewegungsapparat beschränkt. Vor dem Hintergrund, dass der Gichterkrankung eine komplexe metabolisch-inflammatorische Störung zugrunde liegt, scheint es bedeutsam, neben den möglichen Folgen am Gelenksystem auch assoziierte renale und kardiovaskuläre Effekte der Hyperurikämie zu berücksichtigen, da diese letztlich prognosebestimmend sind.