Erschienen in:
01.08.2013 | Originalien
Peloidtherapie
Ein Überblick zur Empirie und Evidenz am Beispiel der Heiltorftherapie
verfasst von:
A.-M. Beer, S. Fetaj, Prof. Dr. U. Lange
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Zum Heiltorf, seinen Wirkungen und der Wirksamkeit liegen von allen medizinisch genutzten Peloidarten die meisten Studien vor. Dachte man bisher, dass die thermisch physikalischen Wirkungen der Torfwirkungen im Vordergrund stehen, so wird durch die in den letzten Jahren erschienenen Veröffentlichungen immer deutlicher, dass beide Wirkungen gleichberechtigt nebeneinander stehen. Während die thermischen Wirkungen aller Torfarten gleich sind, gibt es Unterschiede in den chemischen Wirkungen. Diese Erkenntnisse müssen zukünftig in die bislang gültige Peloidanalyse einfließen. Die Indikationen und Kontraindikationen der Moortherapien bedürfen aufgrund der neuen Kenntnisse einer Überarbeitung. Einige hypothetische chemische Wirkungen sind durch klinische Studien noch bezüglich des Wirksamkeitsnachweises zu erbringen. Sie erlauben es aber, bereits bekannte klinische Erfahrungen, die mit der Moortherapie gemacht werden, erklärbar zu machen. Dazu haben insbesondere neue molekulare Untersuchungen beigetragen. Die Kenntnisse zu den chemischen Wirkungen sind nicht zuletzt notwendige Voraussetzungen für die Planung klinischer Studien, da die Patientengruppen besser definiert werden können und damit das Studiendesign gezielter erstellt werden kann. Exemplarisch erfolgt die indikative Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen und bei der Kinderwunschbehandlung.