Erschienen in:
01.06.2014 | Empfehlungen und Stellungnahmen von Fachgesellschaften
Diagnostik und Therapie der Lyme-Arthritis
Empfehlungen der Kommission Pharmakotherapie der DGRh
verfasst von:
Prof. Dr. M. Gaubitz, F. Dressler, H.I. Huppertz, Prof. Dr. A. Krause, die Kommission Pharmakotherapie der DGRh
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Die vorliegenden Empfehlungen fassen den aktuellen Stand zur Diagnostik und Therapie der Lyme-Arthritis sowie der häufigen Hautmanifestationen einer Infektion mit Borrelia burgdorferi zusammen. Die Lyme-Arthritis tritt meist als Mon- oder Oligoarthritis auf, ganz überwiegend mit einem Befall des Kniegelenks. In der Stufendiagnostik sollte in dieser Situation ein „enzyme linked immunosorbent assay“ (ELISA) zum Nachweis von Immunglobulin(Ig)G-Antikörpern erfolgen, bei positivem Ergebnis ein Immunoblot. Eine Polymerasekettenreaktion(PCR)-Untersuchung aus dem Gelenkpunktat kann die Diagnosesicherheit erhöhen. Ein positiver serologischer Test ohne typische Klinik stellt keine Behandlungsindikation dar.
Das Erythema migrans sollte mit Doxycyclin, 200 mg täglich, für 10 bis 21 Tage behandelt werden. Alternativ können Amoxicillin, Cefuroxim und Azithromycin eingesetzt werden. Bei Kindern unter 8 Jahren wird Amoxicillin (50 mg/kg KG in 3 Dosen, maximal 3-mal 500 mg) empfohlen.
Auch bei der Behandlung der Lyme-Arthritis ist eine orale Therapie meist ausreichend. Auch hier ist Doxycyclin, 1-mal 200 oder 2-mal 100 mg täglich über 30 Tage, die übliche Option. Amoxicillin (3-mal 500 bis 1000 mg) stellt eine Alternative dar. Kinder werden wie beim Erythema migrans behandelt. Sind Patienten mehrere Wochen nach Therapie nicht beschwerdefrei, sollte ein Antibiotikum parenteral gegeben werden. Die meisten Erfahrungen sind mit Ceftriaxon, 2 g per Infusion über 14 bis 21 Tage, vorhanden. Für weitere Therapiezyklen, Langzeit- oder Kombinationstherapien liegt keine Evidenz vor.