Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Depressivität und Rheuma
Möglichkeiten der Depressivitätsmessung
verfasst von:
M. Englbrecht, J. Wendler, R. Alten
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 8/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Bedeutung depressiver Erkrankungen bei der Behandlung von Rheumapatienten ist nicht von der Hand zu weisen. Aus Arbeiten in der englischsprachigen Literatur ist bekannt, dass der Anteil depressiver Erkrankungen zwischen 10 und 45 % bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) liegt. Doch auch bei anderen Erkrankungen des rheumatologischen Formenkreises zeigen sich im direkten Vergleich mit den entsprechenden Prävalenzraten in der Normalbevölkerung deutlich erhöhte Zahlen.
Ziel der Arbeit
Der vorliegende Artikel befasst sich mit Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Erfassung von Depressivität als möglichem Anhaltspunkt einer depressiven Erkrankung im rheumatologischen Behandlungskontext.
Material und Methoden
Es wurde die aktuelle Literatur gesichtet und ausgewertet.
Ergebnisse
Aufbauend auf dem thematischen Hintergrund wird der gegenwärtige Stand der Wissenschaft sowie eine Auswahl international bekannter Messinstrumente vorgestellt, deren Einsatz auch in der Rheumatologie sinnvoll ist. Ergänzt wird dieser Überblick durch praktische Aspekte, die es insbesondere beim Einsatz von Fragebogen zu beachten gilt und Möglichkeiten für das weitere Vorgehen bei auffälligen Testresultaten.
Diskussion und Schlussfolgerung
Für Rheumapatienten ist der potenzielle Nutzen eines entsprechenden Screenings mit Messinstrumenten als hoch einzustufen. Die vorgestellten Messinstrumente sind für den individuellen Zweck und die jeweilige rheumatologische Einrichtung passend auszuwählen. Bei der Anwendung ist nicht nur auf das Gesamtergebnis, sondern auch auf Einzelangaben zu achten. Bei auffälligen Testwerten ist das weitere Vorgehen gemeinsam mit dem Patienten und unter Abwägung der für die Situation adäquaten Handlungsalternativen abzustimmen. Im Falle akuter Suizidalität sind Akzeptanz, Fürsorge und Unterstützung von zentraler Bedeutung, während die vorsorgliche Vorstellung in einer Fachklinik umgehend in die Wege zu leiten ist.