Erschienen in:
21.03.2017 | Rheumatoide Arthritis | Originalien
Ambulante Versorgung und Krankheitslast der rheumatoiden Arthritis
Eine Analyse von Abrechnungsdaten und einer Versichertenbefragung
verfasst von:
Dr. K. Albrecht, A. Luque Ramos, J. Callhoff, F. Hoffmann, K. Minden, A. Zink
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Versorgung von Betroffenen mit rheumatoider Arthritis (RA) in Deutschland wurde in der Vergangenheit überwiegend anhand von Kohorten rheumatologisch betreuter Patienten untersucht. In dieser Arbeit werden am Beispiel von Versicherten der BARMER GEK die Versorgung auf Bevölkerungsebene und die selbstberichtete Krankheitslast der Betroffenen dargestellt.
Methodik
Abrechnungsdaten von Versicherten im Alter von 18 bis 79 Jahren mit M05/M06-Diagnose (ICD-10) wurden zu rheumaspezifischer Diagnostik, Medikation und verordnendem Arzt untersucht. Einer stratifizierten Zufallsstichprobe von 6193 Versicherten wurde ein Fragebogen mit 31 Fragen zur RA zugeschickt, die sich auf Diagnose, rheumatologische Betreuung und Krankheitslast bezogen.
Ergebnisse
In den Jahren 2013 und 2014 hatten 96.921 erwachsene Versicherte eine M05/M06-Diagnose. 51 % der Personen in der Stichprobe beantworteten den Fragebogen. 81 % bestätigten die RA-Diagnose. Bei 59 % war die Diagnose vom Rheumatologen gestellt worden. 70 % gaben moderate bis starke Schmerzen an und 46 % Funktionseinschränkungen. Mindestens 40 % aller Versicherten und 68 % der Befragten wurden fachärztlich internistisch-rheumatologisch betreut. 61 % bzw. 63 % (Befragte) der rheumatologisch Betreuten wurden „Disease-modifying antirheumatic drugs“ (DMARDs) verordnet, aber nur 18 % der nicht rheumatologisch Betreuten.
Diskussion
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die internistisch-rheumatologische Betreuung der RA Voraussetzung für eine adäquate Versorgung der Betroffenen ist. Darüber hinaus zeigte sich mit zunehmendem Alter und bei Personen mit M06-Diagnose ein niedrigerer medikamentöser und rheumatologischer Versorgungsgrad.