Erschienen in:
24.05.2019 | Methotrexat | Leitthema
Neue Therapiewege, bessere Outcomes?
Ergebnisse aus Inzeptionskohorten für Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis
verfasst von:
Dr. med. C. Sengler
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Prospektive Kohortenstudien, in denen demografische und klinischen Daten neu erkrankter Patienten mittels standardisierter Fragebögen und anhand validierter Messinstrumente erfasst werden, stellen eine wertvolle Datenquelle dar, um den Krankheitsverlauf, Outcome-Parameter und Prädiktoren zu evaluieren. Im Folgenden wird eine Auswahl an Ergebnissen aus 4 Inzeptionskohorten zur JIA dargestellt. In allen Kohorten erreicht schon im ersten Jahr unter Beobachtung die Hälfte bis drei Viertel der Patienten eine inaktive Erkrankung, wobei es relevante Unterschiede zwischen den verschiedenen JIA(juvenile idiopathische Arthritis)-Kategorien gibt. Als wichtiger Prädiktor für dieses Outcome hat sich die Zeit vom Symptombeginn bis zur Diagnosestellung erwiesen. Daten aus der deutschen JIA-Kohorte zeigen, dass sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten 3 Jahre nach Einschluss der von gesunden Kontrollpersonen angeglichen hat. Jung erkrankte Kinder mit Nachweis von antinukleären Antikörpern haben ein erhöhtes Risiko, eine JIA-assoziierte Uveitis zu entwickeln. Von diesen ist bei ca. 80 % nach 1 Jahr die Uveitis inaktiv; allerdings ist bereits bei Diagnosestellung bei knapp 30 % der Patienten eine uveitisbedingte Komplikation vorhanden. Als präventiv für die Entwicklung einer Uveitis hat sich die vorangehende Therapie mit Methotrexat herausgestellt. Das frühe Outcome der JIA-Patienten ist insgesamt gut. Die Unterschiede in den JIA-Kategorien deuten auf die Notwendigkeit hin, die Therapie weiter zu individualisieren und dem Risikoprofil des einzelnen Patienten besser anzupassen. Daten zum Langzeit-Outcome werden Aufschluss darüber geben können, welche Faktoren entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf nehmen und wie die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit JIA weiter verbessert werden kann.