Erschienen in:
06.08.2021 | Osteoporose | Empfehlungen und Stellungnahmen von Fachgesellschaften
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zum Management der Glukokortikoid-induzierten Osteoporose
verfasst von:
Jan Leipe, Julia U. Holle, Christiane Weseloh, Alexander Pfeil, Klaus Krüger, die Kommission Pharmakotherapie der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh)
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Glukokortikoide sind von erheblicher therapeutischer Bedeutung bei der Behandlung entzündlicher Erkrankungen, jedoch insbesondere bei langfristiger Anwendung mit Knochenmineraldichteverlust, Osteoporose und Frakturen assoziiert.
Ziel dieser Arbeit
Es sollten Empfehlungen zum Management der Glukokortikoid-induzierten Osteoporose (GIOP) bei erwachsenen Patienten unter Langzeit-Glukokortikoid(GC)-Therapie entwickelt werden.
Methodik
Es wurde eine systematische Literatursuche (SLR) durchgeführt, um die Evidenz für Präventions- und Behandlungsoptionen der GIOP zusammenzufassen. Mithilfe zuvor definierter Fragestellungen wurden, basierend auf SLR und dem Evidenzgrad, Empfehlungen in einem strukturierten Gruppenkonsensprozess erarbeitet.
Ergebnisse
Die Empfehlungen umfassen zunächst die Supplementation mit Kalzium und Vitamin D bei Erwachsenen unter Langzeit-GC-Therapie. Wenn eine spezifische osteologische Therapie angezeigt ist, empfehlen wir als Erstlinientherapie Bisphosphonate oder Denosumab. Bei hohem Frakturrisiko empfehlen wir Teriparatid als primäre spezifische osteologische Therapie. Bei hochgradiger Niereninsuffizienz soll Denosumab (nach Ausschluss renaler Osteopathie) eingesetzt werden und bei Schwangerschaft keine spezifische osteologische Therapie erfolgen. Für Patienten, die das Therapieziel nicht erreicht haben, sollte die Umstellung auf eine andere Klasse spezifischer osteologischer Medikamente erfolgen. Wir empfehlen eine Reevaluation nach einer Therapiedauer von 3 bis 5 Jahren oder nach Beendigung der Langzeit-GC-Therapie.
Fazit
Diese Arbeit soll evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen für ein bestmögliches Management der GIOP in Deutschland geben und bei Behandlungsentscheidungen unterstützen.