Erschienen in:
10.01.2018 | Kardiogener Schock | Kardiotechnik/EKZ
Patienten unter Reanimation: Kandidaten für „Extracorporeal Life Support“?
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
|
Ausgabe 2/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Der konventionell therapierefraktäre Herz-Kreislauf-Stillstand verläuft in aller Regel letal. Die „Extracorporeal Life Support“(ECLS)-Therapie hat das Potenzial der sofortigen, vollen kardiopulmonalen Unterstützung und wird zunehmend im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation (Extracorporeal Cardiopulmonary Resuscitation, ECPR) eingesetzt.
Fragestellung
Diese Arbeit soll Einblicke in die aktuelle Studienlage und eine Übersicht über das Verfahren der ECPR geben.
Material und Methoden
Es erfolgt ein systematischer Überblick über die vorhandenen Daten und Empfehlungen zur ECPR-Therapie in Kombination mit einer fokussierten Darstellung von Schlüsselelementen des Verfahrens.
Ergebnisse
Die ECPR kann im Fall der frustranen konventionellen CPR zur Etablierung einer suffizienten Zirkulation dienen. Daten aus prospektiven, randomisierten kontrollierten Studien sind bisher nicht verfügbar. Es handelt sich um ein hochinvasives Verfahren, das entsprechende Expertise erfordert. Parameter zur Patienten-Triage können Alter und Vorerkrankungen, den beobachteten Herz-Kreislauf-Stillstand, die Ischämiezeit, Qualität und Dauer der Reanimation, einschließlich Einsatz einer mechanischen Kompressionshilfe, umfassen. Vor Implantation liefern pH-Wert und Lactatkonzentration wertvolle Zusatzinformationen über den metabolischen Zustand des Patienten und die Perfusion während der Reanimation.
Schlussfolgerung
Das Verfahren der ECPR sollte auf Zentren der Maximalversorgung beschränkt sein, die über das volle Spektrum der modernen interdisziplinären Herzmedizin verfügen, einschließlich Kunstherzimplantation und thorakaler Organtransplantation. Randomisierte kontrollierte Studien und umfassende entsprechende Leitlinien sind dringend erforderlich. Die Definition minimaler Fallzahlen und die Etablierung von Kompetenzzentren werden zu diskutieren sein.