Bei Auftreten eines akuten Herz-Kreislauf-Stillstands besteht die Indikation zum sofortigen Einsatz eines mechanischen Assist-Systems, wenn durch konventionelle Reanimationsmaßnahmen und Anwendung kreislaufwirksamer Medikamente die adäquate Organperfusion nicht wiederhergestellt werden kann. Dies ist bei denjenigen Patienten indiziert, die unter temporärer hämodynamischer Stabilisierung von einer weiterführenden Diagnostik und Therapie, i. d. R. einer Koronarangiographie mit nachfolgender Revaskularisation, absehbar profitieren. Beim präklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand oder innerklinischen Notfall mit komplexen Transportsituationen stehen zur mechanischen Unterstützung automatisierte Thoraxkompressionssysteme als sog. externe Assist-Systeme zur Verfügung. Diese können von Geübten innerhalb weniger Sekunden angebracht werden und führen eine standardisierte Thoraxkompression mit einer Frequenz von 80–100/min durch.

Im Herzkatheterlabor und auf der Intensivstation kommen invasive mechanische Kreislaufunterstützungssysteme zum Einsatz. Axiale Turbinenpumpen, wie die Impella, pumpen kontinuierlich das Blut aus der linken Herzkammer in den Körper oder aus der V. cava in die Pulmonalarterie. Sog. Notfallsysteme oder auch ECMO-Systeme befördern Blut aus dem rechten Vorhof und der V. cava mittels Zentrifugalpumpe durch einen Membranoxygenator in die abdominelle Aorta. Sie ermöglichen eine komplette Übernahme der Herz-Lungen-Funktion. Isolierte Zentrifugalpumpen können nach transseptaler Punktion auch ohne Oxygenator zur Linksherzunterstützung verwendet werden.

Als Indikation für mechanische Assist-Systeme gelten neben der akuten Organprotektion die Stabilisierung der Herz-Kreislauf-Funktion zur Durchführung weiterer Diagnostik und Therapie sowie die Erholung derselben. Technische Weiterentwicklungen und ein zunehmend besseres pathophysiologisches Verständnis der mechanischen Assistenzsysteme werden deren Indikationsspektrum beim akuten Herz-Kreislauf-Stillstand zunehmend erweitern.