Zusammenfassung
Die Zahl ungewollt kinderloser Paare in Deutschland ist in der Vergangenheit mit 15–20 % deutlich überschätzt worden. Der Prozentsatz dieser Paare liegt in Westdeutschland deutlich unter 10 %, in Ostdeutschland unter 5 %. Im Gegensatz dazu steigt die Zahl der gewollt kinderlosen Paare. Temporäre Kinderlosigkeit ist heute ein relativ häufig anzutreffendes Phänomen; ca. 30 % aller späteren Mütter sind mindestens einmal davon betroffen (mindestens 1 Jahr). Dabei korrespondiert der höhere Bildungsgrad der Frauen mit einem höheren Ausmaß an Kinderlosigkeit. Diese Kinderlosigkeit ist maßgeblich durch den Aufschub der Realisierung des Kinderwunsches bedingt. Frauen, die vor dem 25. Lebensjahr heirateten, blieben nach Schätzungen nur zu 5 % kinderlos, während Frauen, welche nach den 35. Lebensjahr eine Ehe schlossen, zu einem Drittel kinderlos blieben.
Abstract
Past estimates of unintentionally childless couples in Germany were greatly exaggerated, with figures of 15–20 %. In fact, the percentage of such couples is well under 10 % in western Germany and under 5 % in the east. In contrast, the proportion of intentional childlessness is rising. Temporarily childless couples are very frequently encountered now and applies to roughly 30 % of all later mothers for at least 1 year. Higher education corresponds with higher rates of childlessness, which is significantly determined by the wish to delay childbirth. According to estimates, childlessness affects only 5 % of women who marry before the age of 25 but a third of those who marry after 35.
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Brähler, E., Stöbel-Richter, Y., Huinink, J. et al. Zur Epidemiologie gewollter und ungewollter Kinderlosigkeit in Ost- und Westdeutschland. Reproduktionsmedizin 17, 157–162 (2001). https://doi.org/10.1007/s004440100264
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DOI: https://doi.org/10.1007/s004440100264