Erschienen in:
01.12.2003 | Originalarbeit
Die vakante Sitzung
Überlegungen zur vakanten Sitzung und Vakanzregel in der psychoanalytischen Arbeit
verfasst von:
Dr. med. Meinhard Korte
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 4/2003
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Zusammenfassung
Die vakante Sitzung und die Vakanzregel sind Bestandteil jeder psychoanalytischen Behandlung. Gleichzeitig gibt es Widerstände, sich mit diesem Phänomen zu befassen, so dass eine solide Gegenübertragungsanalyse erforderlich ist. Die Bedeutung der vakanten Sitzung ergibt sich aus den Überlegungen zur Theorie des Behandlungsprozesses und zu den Rahmenbedingungen für das psychoanalytische Arbeiten; Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit der Vakanzregel in der Behandlung ist die Freud’sche-Definition. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung einer Kontinuität des Prozesses, die sich in einer verlässlichen zeitlichen Abfolge der Sitzungen äußert und durch die die einzelne Sitzung Bedeutung bekommt. Es wird eine Vakanzregel vorgeschlagen, die der Kontinuität des Prozesses und der Verantwortlichkeit von Psychoanalytiker und Analysand für diesen Prozess gerecht wird. Modifikationen der Vakanzregel (Absage-, Indikations-, Stundenvergabe-, Kontingent- und Honorar-Reduktions-Regelung) werden besprochen und häufige Einwände gegen bestimmte Formen der Vakanzregel werden diskutiert.